Ein wegweisendes Urteil des Obersten Gerichtshofs in Österreich hat weitreichende Konsequenzen im Kampf gegen illegales Glücksspiel. In einem Präzedenzfall entschieden die Richter, dass nicht nur die Spieler selbst, sondern auch die Betreiber von Glücksspiel-Websites für entstandene Verluste verantwortlich gemacht werden können.
Der Fall betraf einen Spielsüchtigen, der über einen längeren Zeitraum auf einer illegalen Online-Plattform hohe Summen verzockt hatte. Nachdem er seine finanziellen Ersparnisse und sogar Teile seines Vermögens verloren hatte, zog er vor Gericht – und bekam Recht. Das Gericht befand, dass der Website-Betreiber seine Sorgfaltspflicht verletzt und den Spieler nicht ausreichend vor den Gefahren des Glücksspiels geschützt habe.
Dieses historische Urteil sendet ein starkes Signal an die Betreiber illegaler Glücksspiel-Portale. Sie müssen künftig damit rechnen, für die entstandenen Schäden ihrer Kunden aufkommen zu müssen. Experten sehen darin einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen die wachsende Spielsucht-Problematik. Denn bislang konnten sich viele Anbieter illegaler Online-Casinos der Verantwortung für die Folgen ihrer Geschäftsmodelle entziehen.
Nun müssen sie befürchten, dass Spielsüchtige, die auf ihren Plattformen ihr Geld verloren haben, Schadenersatzforderungen stellen können. Das Urteil dürfte abschreckend auf illegale Glücksspiel-Anbieter wirken und könnte dazu beitragen, dass solche Aktivitäten in Zukunft deutlich erschwert werden.
