Stromerzeugung um ein Fünftel zurückgegangen

Stromerzeugung um ein Fünftel zurückgegangen

Nach vorläufigen Ergebnissen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, wurden im dritten Quartal 2023 in Deutschland 94,2 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Das sind 20,3 % weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022. Der Rückgang wird auf eine geringere Stromnachfrage aufgrund der Konjunkturabschwächung in energieintensiven Industrien und einen erhöhten Import von Strom aus dem Ausland zurückgeführt.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung lag im dritten Quartal 2023 bei 60,2 % und damit um 8,1 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern ging dagegen um 42,9 % zurück und machte 39,8 % der gesamten Stromerzeugung aus.

Der Windenergiesektor verzeichnete im dritten Quartal 2023 einen Anstieg der Stromerzeugung um 16,2 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022. Mit einem Anteil von 24,4 % an der gesamten Stromerzeugung blieb die Windenergie in der ersten Hälfte des Jahres 2023 die wichtigste Energiequelle für die inländische Stromerzeugung.

Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg um 6,6 % und machte 21,5 % der inländischen Stromerzeugung aus. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Deutschland auf dem Weg zur Erreichung seiner Energiewendeziele befindet, die eine Verringerung der Treibhausgasemissionen, die Förderung erneuerbarer Energiequellen und die Verringerung der Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen beinhalten.

Es wird erwartet, dass der Anteil der aus erneuerbaren Energiequellen erzeugten Elektrizität im Zuge der Energiewende in Deutschland weiter steigen wird. Dies wird nicht nur dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck des Landes zu verringern, sondern auch zur Entwicklung eines nachhaltigen und widerstandsfähigen Energiesystems.

Im dritten Quartal 2023 ging die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47,3% zurück. Dieser deutliche Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle führte dazu, dass der Anteil der Stromerzeugung aus Kohle auf 23,9 % sank und damit niedriger war als der Anteil der Stromerzeugung aus Windkraft. Tatsächlich trug die Windenergie auch in der ersten Hälfte des Jahres 2023 zu einem höheren Anteil an der Stromerzeugung bei als die Kohle.

Es ist erwähnenswert, dass nur ein Jahr zuvor, im dritten Quartal 2022, Kohlekraftwerke für 36,2 % der inländischen Stromerzeugung in Deutschland verantwortlich waren und während des gesamten Jahres die wichtigste Energiequelle für die Stromerzeugung blieben. Mit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke am 15. April 2023 wird in Deutschland jedoch kein Strom mehr aus Kernenergie erzeugt.

Im dritten Quartal 2022 erzeugten die Kernkraftwerke 8,7 Milliarden Kilowattstunden Strom, was 7,4 % der inländischen Stromversorgung in Deutschland ausmachte. Stattdessen stieg der Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,2 %. Dies machte 12,7 % der gesamten deutschen Stromversorgung in diesem Quartal aus.

Außerdem importierte Deutschland im dritten Quartal 2023 deutlich mehr Strom als es exportierte. Die importierte Strommenge stieg im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 um 78,6% und erreichte insgesamt 23,1 Milliarden Kilowattstunden. Dänemark, Frankreich, die Niederlande, Norwegen, Österreich und die Schweiz waren die wichtigsten Länder, aus denen Deutschland Strom importierte.

Insgesamt zeigen diese Trends bei der Stromerzeugung und dem Stromverbrauch in Deutschland, dass das Land den Übergang von fossilen Brennstoffen und Kernenergie zu nachhaltigeren Energiequellen fortsetzt.

Nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ist der Exportüberschuss in der deutschen Energiewirtschaft im vierten Quartal 2022 deutlich zurückgegangen. Der Exportüberschuss sank um 38,2 Prozent auf 9,9 Milliarden Kilowattstunden, während der Importüberschuss 13,2 Milliarden Kilowattstunden erreichte. Dieser Rückgang des Exportüberschusses wird auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt, unter anderem auf einen Rückgang der Nachfrage nach deutscher Energie in den Nachbarländern und eine Zunahme des Wettbewerbs durch andere Energieerzeuger.

Im dritten Quartal 2022 war dagegen ein deutlicher Exportüberschuss von 3,0 Milliarden Kilowattstunden zu verzeichnen. Dieser Anstieg ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter die gestiegene Nachfrage nach deutscher Energie in den Nachbarländern und der Rückgang des Wettbewerbs durch andere Energieerzeuger.

Der Rückgang des Exportüberschusses im vierten Quartal 2022 hat zu Sorgen über die Zukunft des deutschen Energiesektors geführt. Einige Experten sind der Meinung, dass die deutsche Regierung Maßnahmen ergreifen muss, um die Nachfrage nach deutscher Energie in den Nachbarländern zu steigern und in neue Technologien zu investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Energieerzeuger zu erhöhen.

Trotz dieser Bedenken bleiben viele Experten optimistisch, was die Zukunft des deutschen Energiesektors angeht. Sie verweisen auf die lange Geschichte der Innovation und des technologischen Fortschritts in Deutschland sowie auf das Engagement für erneuerbare Energiequellen als Gründe für ihren Optimismus. Sie glauben, dass der deutsche Energiesektor mit kontinuierlichen Investitionen und Innovationen in einem sich schnell verändernden globalen Energiemarkt wettbewerbsfähig bleiben kann. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Strommast (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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