Nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump, einen Handelskrieg mit Kolumbien zu beginnen, wenn das Land nicht mehr gegen die illegale Einwanderung in die USA vorgehe, hat sich die Regierung in Bogotá entschieden, selbst aktiv zu werden. Anstatt eine weitere Eskalation des Konflikts mit Washington riskieren zu wollen, hat Kolumbien nun damit begonnen, seine illegal in den Vereinigten Staaten lebenden Staatsbürger mit Militärmaschinen in ihre Heimat zurückzuholen.
Verzögerung bei Massendeportationen
Trumps angekündigte Pläne für Massenabschiebungen illegaler Einwanderer scheinen derweil nicht so reibungslos umgesetzt werden zu können, wie der US-Präsident es sich offenbar vorgestellt hatte. Obwohl Trump bereits seit Monaten härtere Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung in die USA angekündigt hat, kommt die Umsetzung dieser Pläne offenbar nur schleppend voran.
Gründe für Kolumbiens Vorgehen
Für Kolumbien gibt es mehrere Gründe, warum es sich entschieden hat, die Rückführung seiner Staatsangehörigen selbst in die Hand zu nehmen. Zum einen will man eine weitere Eskalation des Handelskonflikts mit den USA vermeiden, der erhebliche wirtschaftliche Schäden für das südamerikanische Land bedeuten könnte. Kolumbien ist einer der wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten in der Region und kann es sich nicht leisten, in einen offenen Handelskonflikt zu geraten.
Zum anderen hofft die Regierung in Bogotá, durch die freiwillige Rückholaktion auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit der US-Regierung in Migrationsfragen zu verbessern. Man will zeigen, dass Kolumbien durchaus willens und in der Lage ist, das Problem der illegalen Auswanderung in die USA eigenständig anzugehen, anstatt darauf zu warten, dass Washington weitere Druck ausübt.
Herausforderungen für Kolumbien
Die Rückholaktion ist für Kolumbien jedoch keine einfache Angelegenheit. Die genaue Zahl der illegal in den USA lebenden kolumbianischen Staatsbürger ist nicht bekannt, Schätzungen gehen von mehreren Hunderttausend aus. Die logistische Herausforderung, all diese Menschen zurück in ihr Heimatland zu bringen, ist enorm. Zudem müssen für die Rückkehrer Wohnraum, Arbeitsplätze und soziale Unterstützung bereitgestellt werden, damit sie sich in Kolumbien wieder integrieren können.
Die Regierung in Bogotá hofft, mit Hilfe internationaler Organisationen und Institutionen diese Aufgabe stemmen zu können. Man ist zuversichtlich, dass die freiwillige Rückholaktion auch als positives Signal an die US-Regierung gewertet wird und die Beziehungen zwischen beiden Ländern in Migrationsfragen verbessert.
