Der britische Chemiekonzern Ineos hat angekündigt, seine Produktionsstandorte in Rheinberg, Nordrhein-Westfalen, zu schließen, wodurch voraussichtlich 175 Arbeitsplätze verloren gehen werden.
Als Grund für die Schließung nennt das Unternehmen die hohen CO₂- und Energiekosten, die es als „industriellen Selbstmord“ bezeichnet. Die Entscheidung folgt auf die bereits im Sommer bekanntgegebene Schließung eines Werks in Gladbeck, von der 279 Mitarbeiter betroffen sind.
Hohe CO₂- und Energiekosten als Hauptgrund
Ineos begründet die Schließung der Produktionsstandorte in Rheinberg mit den enormen Belastungen durch hohe CO₂- und Energiekosten. Das Unternehmen sieht sich aufgrund dieser Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig und spricht von einem „industriellen Selbstmord“, der durch die politische Rahmenbedingungen verursacht werde.
Standort Rheinberg betroffen
Von der Schließung sind 175 Mitarbeiter am Standort Rheinberg betroffen. Das Unternehmen will nun mit den Arbeitnehmervertretern Verhandlungen über einen Sozialplan aufnehmen, um die Auswirkungen der Entlassungen abzufedern. Der genaue Zeitpunkt der Schließungen in Rheinberg steht noch nicht fest, was die Unsicherheit für die Beschäftigten zusätzlich erhöht.
Zweite Schließung in NRW innerhalb kurzer Zeit
Bereits im Sommer hatte Ineos die Schließung eines Werks in Gladbeck angekündigt, von der 279 Mitarbeiter betroffen sind. Auch hier wurden die hohen Energiekosten und die unzureichende Wettbewerbsfähigkeit als Gründe für die Schließung genannt.
Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung
Die Gewerkschaften haben die Entscheidung von Ineos scharf kritisiert und werfen dem Unternehmen vor, die Arbeitsplätze in Deutschland zu opfern, um die Gewinne zu maximieren. Sie fordern die Politik auf, die Rahmenbedingungen für die energieintensive Industrie in Deutschland zu verbessern, um weitere Standortschließungen zu verhindern.
Politik fordert Maßnahmen zur Standortsicherung
Die Politik in Nordrhein-Westfalen hat sich besorgt über die Ankündigung von Ineos geäußert und fordert Maßnahmen zur Sicherung der Industriestandorte. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass weitere Unternehmen aufgrund der hohen Energiekosten abwandern. Die Landesregierung kündigte an, sich mit Ineos und den Gewerkschaften in Verbindung zu setzen, um nach Lösungen zu suchen. Der Fall Ineos verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die energieintensive Industrie in Deutschland steht. Die hohen Energiekosten und die zunehmende Bürokratie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und führen zu Arbeitsplatzverlusten. Es bedarf dringend einer kohärenten Industriepolitik, um die Zukunft der Industrie in Deutschland zu sichern.
