Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net hat in seiner aktuellen Wetteranalyse vom 22. April 2025 alarmierende Prognosen für den kommenden Monat Mai vorgestellt. Laut Jung zeichnet sich zum Monatswechsel eine neue Hochdrucklage über Mitteleuropa ab, die Deutschland erneut eine längere Trockenperiode bescheren könnte.
„Es geht schon wieder los“ – Rückkehr des Hochdruckwetters
„Es geht schon wieder los“ warnt Jung in seiner Analyse. Nach einer kurzen Phase wechselhaften Wetters Ende April baut sich zum Monatswechsel ein neues kräftiges Hochdruckgebiet über Mitteleuropa auf. Dieses „Mega-Hoch“ wie Jung es nennt, verspricht zwar sonniges und warmes Wetter, birgt aber auch die Gefahr einer anhaltenden Trockenheit.
Mai 2025 droht deutlich zu trocken auszufallen
Die aktuellen Wettermodelle deuten darauf hin, dass der Mai 2025 in weiten Teilen Deutschlands deutlich zu trocken ausfallen könnte. Jung erklärt: „Die Prognosen haben sich regelrecht überschlagen. Es sieht ganz danach aus, als ob wir nach dem bereits sehr trockenen Frühjahr nun auch einen niederschlagsarmen Mai vor uns haben.“
Besonders besorgniserregend ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der bereits bestehenden Dürresituation. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor berichtet, dass zwischen dem 1. Februar und 13. April 2025 im Flächenmittel von Deutschland nur rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sind – ein außergewöhnlich niedriger Wert.
Folgen für Landwirtschaft und Natur
Die anhaltende Trockenheit könnte weitreichende Folgen für Landwirtschaft und Natur haben. Jung betont: „Wir sehen hier möglicherweise die Fortsetzung eines besorgniserregenden Trends. Einzelne Hitzetage im April waren schon immer möglich, aber die Häufung und Intensität dieser Ereignisse ist nicht mehr zufällig.“
Landwirte befürchten Ernteausfälle, während Förster um den Zustand der Wälder besorgt sind. Die Grundwasserspiegel, die sich nach den Dürrejahren 2023 und 2024 gerade erst zu erholen begannen, könnten erneut unter Druck geraten.
Langfristige Wetterentwicklung bleibt unsicher
Trotz der alarmierenden Prognosen für den Mai betont Jung, dass die langfristige Wetterentwicklung weiterhin mit Unsicherheiten behaftet ist. „Wir sehen zwar einen klaren Trend zur Trockenheit, aber das Wetter bleibt letztlich unberechenbar. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich die Situation ändert.“
Der Meteorologe weist darauf hin, dass gerade der Mai in den vergangenen Jahren oft für Überraschungen gesorgt hat. So könnte der Monat trotz der trockenen Prognosen durchaus auch zum „Unwettermonat“ werden, sollte sich die Wetterlage entsprechend entwickeln.
Aufruf zu nachhaltigem Umgang mit Wasserressourcen
Angesichts der sich abzeichnenden Trockenperiode appelliert Jung an die Bevölkerung, sorgsam mit den Wasserressourcen umzugehen. „Jeder kann einen Beitrag leisten, sei es durch wassersparendes Verhalten im Haushalt oder den Verzicht auf übermäßige Bewässerung im Garten.“
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Prognosen bewahrheiten und wie Deutschland mit einer möglichen erneuten Dürreperiode umgehen wird. Wetterexperten und Behörden werden die Entwicklung genau beobachten und gegebenenfalls weitere Handlungsempfehlungen aussprechen.