Friedrich Merz hat sich skeptisch über die Zukunft eines rein freiwilligen Wehrdienstes in Deutschland geäußert. Er vermutet, dass es bei diesem Modell nicht bleiben werde und plädiert langfristig für eine Rückkehr zu einer Form der Wehrpflicht.
Merz äußerte seine Bedenken angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und des Personalmangels in der Bundeswehr. Er bezweifelte, dass ein rein freiwilliges System auf Dauer ausreichend Personal generieren könne, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu gewährleisten. „Ich bin mir nicht sicher, ob das so bleibt“, sagte Merz in einem Interview.
Plädoyer für ein verpflichtendes Modell
Der CDU-Chef sprach sich langfristig für ein verpflichtendes Modell aus, bei dem junge Menschen nach dem Schulabschluss einen Dienst für die Gesellschaft leisten – entweder beim Militär oder in anderen Bereichen wie dem Katastrophenschutz. Merz betonte, dass ein solcher Dienst nicht nur zur Stärkung der Bundeswehr beitragen würde, sondern auch die gesellschaftliche Kohäsion fördern könne.
Debatte um die Wehrpflicht neu entfacht
Die Äußerungen von Merz haben die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland neu entfacht. Die Wehrpflicht war 2011 ausgesetzt worden, seitdem ist die Bundeswehr eine Berufsarmee. Angesichts der veränderten sicherheitspolitischen Lage, insbesondere des Krieges in der Ukraine, wird die Frage nach einer Stärkung der Bundeswehr und nach alternativen Modellen zur Personalrekrutierung jedoch wieder verstärkt diskutiert. Die Meinungen über eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht sind dabei geteilt. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken, während Kritiker vor allem die Einschränkung der persönlichen Freiheit junger Menschen bemängeln.