Das US-Bildungsministerium hat einem Bericht der Gewerkschaft zufolge nahezu alle Mitarbeiter des Büros für Sonderpädagogik und Rehabilitationsdienste (OSERS) entlassen.
Die Kürzungen erfolgen im Zuge umfassenderer Sparmaßnahmen der Trump-Regierung und haben massive Kritik hervorgerufen, da sie die Aufsicht über den „Individuals with Disabilities Education Act” (IDEA) gefährden könnten.
Während die genaue Zahl der Entlassungen noch unklar ist, bestätigte Gewerkschaftspräsidentin Rachel Gittleman, dass die meisten Mitarbeiter unterhalb der Führungsebene gekündigt wurden. Das US-Justizministerium gab an, dass insgesamt mehr als 460 Mitarbeiter des Bildungsministeriums entlassen wurden, was etwa einem Fünftel der Belegschaft entspricht. Nahezu 90 Prozent der verbliebenen Mitarbeiter befinden sich im Zwangsurlaub, was die Arbeitsfähigkeit der Behörde zusätzlich einschränkt.
Büro für Sonderpädagogik besonders betroffen
Besonders hart getroffen wurde das Büro für Sonderpädagogik und Rehabilitationsdienste (OSERS), das für die Aufsicht über die Umsetzung des IDEA zuständig ist. Der IDEA garantiert Schülern mit Behinderungen den Zugang zu angemessener Bildung und Unterstützung. Kritiker warnen, dass die massiven Personalabbauten die Fähigkeit des Ministeriums, den IDEA effektiv zu überwachen und durchzusetzen, erheblich beeinträchtigen.
Gewerkschaft kritisiert „rücksichtslose“ Kürzungen
Gewerkschaftspräsidentin Rachel Gittleman bezeichnete die Entlassungen als „rücksichtslos“ und „kurzsichtig“. Sie betonte, dass die Mitarbeiter des OSERS eine entscheidende Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass Schülern mit Behinderungen die Ressourcen und Unterstützung zur Verfügung stehen, die sie für ihren Erfolg benötigen.
Warnung vor Abbau von Kontrollmechanismen
Die ehemalige stellvertretende Staatssekretärin Glenna Wright-Gallo warnte, dass durch den Personalabbau wichtige gegenseitige Kontrollen abgebaut würden, die die Qualität und Angemessenheit der Sonderpädagogik gewährleisten. Sie befürchtet, dass dies zu einer Verschlechterung der Bildungsbedingungen für Schüler mit Behinderungen führen könnte.
Verlagerung der Aufsicht ins Gesundheitsministerium?
Bildungsministerin Linda McMahon hat bereits ihre Unterstützung dafür bekundet, die Aufsicht über den IDEA auf das Gesundheitsministerium zu verlagern. Dieser Vorschlag hat zusätzliche Besorgnis ausgelöst, da Kritiker befürchten, dass dies zu einer weiteren Schwächung des Schutzes von Schülern mit Behinderungen führen könnte. Die Entlassungen und die diskutierte Verlagerung der Aufsicht über den IDEA haben eine hitzige Debatte über die Prioritäten der US-Regierung in Bezug auf Bildung und die Unterstützung von Schülern mit Behinderungen ausgelöst.
