Nach dem Tod von Papst Franziskus richtet sich der Blick der katholischen Welt nun auf den Vatikan, wo in den kommenden Wochen das Konklave zur Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes stattfinden wird. Dieses jahrhundertealte Ritual, das von Geheimhaltung und Tradition geprägt ist, wird die Zukunft der katholischen Kirche maßgeblich bestimmen.
Der Zeitplan: Vom Tod des Papstes bis zum Beginn des Konklaves
Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes muss laut kirchlichem Recht frühestens 15 und spätestens 20 Tage nach dem Tod oder Rücktritt des vorherigen Papstes beginnen. In dieser Zeit treffen die wahlberechtigten Kardinäle in Rom ein und bereiten sich auf die bedeutsame Aufgabe vor, die vor ihnen liegt.
Die Teilnehmer: Wer darf den neuen Papst wählen?
An der Papstwahl dürfen alle Kardinäle teilnehmen, die zum Zeitpunkt des Todes des Papstes das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Derzeit sind 135 Kardinäle wahlberechtigt. Um als Papst gewählt zu werden, muss ein Kandidat mehr als zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinen.
Der Ablauf: Geheime Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle
Das Konklave beginnt mit einer feierlichen Messe im Petersdom. Anschließend ziehen die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, wo die eigentliche Wahl stattfindet. Am ersten Tag findet in der Regel nur ein Wahlgang statt. An den folgenden Tagen werden jeweils zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag durchgeführt.
Die Geheimhaltung: Abschottung von der Außenwelt
Während der Wahl wird grosser Wert auf Geheimhaltung gelegt. Die Kardinäle sind deshalb während des Konklaves von der Außenwelt abgeschottet. Sie wohnen in der Casa Santa Marta, einem Gästehaus im Vatikan, und dürfen keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Mobiltelefone, Fernseher und Internet sind während dieser Zeit strikt verboten.
Das berühmte Rauchzeichen: Weiß oder Schwarz?
Die Stimmzettel werden nach jedem Wahlgang verbrannt. Die Farbe des aufsteigenden Rauches aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle signalisiert der wartenden Welt das Ergebnis: Schwarzer Rauch bedeutet, dass keine Entscheidung gefallen ist, weißer Rauch verkündet die erfolgreiche Wahl eines neuen Papstes.
Die Verkündung: „Habemus Papam“
Sobald ein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht hat, wird er gefragt, ob er die Wahl annimmt und welchen Papstnamen er tragen möchte. Anschließend tritt der Kardinalprotodiakon auf die Mittelloggia des Petersdoms und verkündet der Welt mit den Worten „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) die Wahl des neuen Kirchenoberhauptes.
Die Dauer: Von wenigen Tagen bis zu Monaten
Die Dauer eines Konklaves kann stark variieren. In der jüngeren Geschichte dauerten Konklaven meist nur wenige Tage. Das Konklave zur Wahl von Benedikt XVI. im Jahr 2005 dauerte beispielsweise 26 Stunden, das zur Wahl von Franziskus im Jahr 2013 nur zwei Tage. In früheren Zeiten konnten Konklaven jedoch auch Monate dauern.
Ausblick: Herausforderungen für den neuen Papst
Der aus dem Konklave hervorgehende neue Papst wird vor großen Herausforderungen stehen. Er muss nicht nur die von Papst Franziskus begonnenen Reformen fortführen, sondern auch auf aktuelle Krisen in der Kirche und der Welt reagieren. Die Erwartungen an den neuen Pontifex sind hoch, und seine Wahl wird richtungsweisend für die Zukunft der katholischen Kirche sein.
Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes ist nicht nur ein faszinierendes historisches Ritual, sondern auch ein Ereignis von globaler Bedeutung. Die Welt wird in den kommenden Wochen gespannt auf den weißen Rauch warten, der den Beginn einer neuen Ära für die katholische Kirche ankündigt.
