Ohne Logistik läuft nichts! Groß- und Fachhändler leben vom stetigen Nachschub an Waren und Gütern für den Weiterverkauf an ihre Partner und den Endverbraucher. Daher sind vertrauenswürdige Lieferanten die Grundlage zur Gewährleistung der eigenen Lieferzeiten und das Aufrechterhalten der Kundenzufriedenheit. Die folgenden 5 Tipps helfen, unzuverlässiger Lieferanten bereits frühzeitig zu erkennen und das Risiko für das eigene Geschäft zu minimieren.
Ständige Lieferbereitschaft als Zeichen für einen etablierten Lieferanten
Ein zuverlässiger Lieferant hat selbst zahlreiche Beschaffungsmöglichkeiten zur Deckung des Bedarfs seiner Kunden. Eine funktionierende Lieferkette lebt von Alternativen und der Möglichkeit, spontan umzudisponieren. Besonders lebenswichtige Waren wie Medikamente, Grundnahrungsmittel oder Praxisbedarf muss stets in ausreichender Menge vorhanden sein. Ein verlässlicher Lieferant darf sich entsprechend nicht nur auf einen Anbieter fixieren, sondern muss mehrere Beschaffungskanäle unterhalten, um kurzfristigen Lieferengpässen adäquat entgegenwirken zu können.
Geringe Fehlerquoten
Die sogenannte Rule of Ten besagt, dass die Kosten, die ein Fehler verursacht, exponentiell steigen, je später er entdeckt wird. Eine geringe Fehlerquote des Lieferanten sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Prozesse beim Kunden. Während die Störung durch Fehler im Lagerwesen vielleicht noch überschaubar sind, kann es durch Fehllieferung spätestens in der eigenen Produktion zu teuren Engpässen kommen. Diese ziehen Mehrarbeit und mitunter Vertragsstrafen nach sich. Selbst wenn viele dieser Kosten durch entsprechende Verträge mit dem Lieferanten weitergegeben werden können, bleibt ein Verwaltungsaufwand und der Ruf beim eigenen Kunden ist beschädigt.
Hohe Liefertermin-Treue
Auch wenn sich die Lage der deutschen Autobauer leicht verbessert hat, ist die Automobilbranche mit dem Just-in-time-Prinzip und dem „Lager auf der Straße“ besonders anfällig für Störungen in den Lieferketten. Darum wissen Einkäufer in diesem Sektor, dass ein zuverlässiger Lieferant seine Lieferfristen immer einhält und keine Versprechungen macht, die er nicht halten kann. Denn die Auslastung der Produktionslinien einer Firma ist nur genau planbar, wenn die Zulieferung der benötigten Rohstoffe und Teile verlässlich gesichert ist.
Preisgarantien und langfristige Verträge
Bei Abschluss langfristiger Verträge sollte ein guter Lieferant auch entsprechende Preisgarantien bieten. Generell sollten die Preise transparent gestaltet und Preiserhöhungen in der Vergangenheit nur minimal oder zumindest gut begründet sein. Vor allem, wenn wichtige Produkte von einem Lieferanten bezogen werden, sind langfristige Verträge enorm wichtig, um die Produktion nicht unnötig zu gefährden. Vor Abschluss eines langfristigen Vertrages sollten einige Testlieferungen erfolgen. Außerdem ist ein Blick in die Bonitätsbewertung des Lieferanten über Creditreform oder die Schufa empfehlenswert.
Flexibilität und Erreichbarkeit
Groß- und Fachhändler sind Nachfrageschwankungen auf dem Markt unterworfen, die sie zum großen Teil nicht beeinflussen können. Dementsprechend ist ein flexibler Lieferant, der kurzfristig erreichbar ist und spontane Lösungen für alle logistischen Herausforderungen bietet, Gold wert. An dieser Stelle zeigt sich deutlich, dass nicht nur auf die Einkaufspreise, sondern ebenso auf Qualität und Flexibilität sowie Ideenreichtum des Zulieferers zu achten ist.
Fazit: Gute Lieferanten sind nicht nur am Preis zu erkennen
Erst die Betrachtung mehrerer Aspekte lässt eine Unterscheidung zwischen zuverlässigen und unseriösen Lieferanten zu. So sollten Groß- und Fachhändler niemals nur auf den Endpreis achten, sondern auch nicht monetäre Größen wie Liefertermintreue, Flexibilität, Kulanz und geringe Fehlerquoten im Blick behalten. So ist die eigene Kundenzufriedenheit und Liefertermintreue langfristig sichergestellt und der wirtschaftliche Fortbestand des Unternehmens garantiert.