ADAC wehrt sich gegen Klimaschutz-Pläne des Umweltbundesamtes

Forderungen des Umweltbundesamtes für mehr Klimaschutz auf der Straße treffen auf heftigen Widerstand beim ADAC. Die Pläne wirkten wie ein „ideologischer Feldzug gegen das Auto“, sagte ADAC-Vizepräsident Gerhard Hillebrand der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe). Zwar wolle auch der Automobilclub Fortschritte beim Klimaschutz. Diese dürften die Menschen aber nicht überfordern.

Würde das Auto derart „maßlos“ verteuert, sorge das für Widerstand. „Das wird die Bevölkerung nicht mittragen“, sagte Hillebrand. Zuvor war eine bislang interne Studie der Behörde bekannt geworden, die Vorschläge für mehr Klimaschutz durchrechnet. Das Papier empfiehlt dafür unter anderem eine Streichung der bisherigen Privilegien für Dienstwagen und auch der Pendlerpauschale. Die Energiesteuer auf Kraftstoffe müsse drastisch steigen. Das Papier rechnet dafür Steuersätze durch, mit der Benzin fast 50 Cent teurer würde. Diesel würde sogar um 70 Cent verteuert, weil die Umweltbehörde auch zu einer Streichung der bisherigen Steuervergünstigung für Diesel rät. Die Einnahmen aus der höheren Energiesteuer sollten dabei an die Bürger ausgeschüttet werden, um soziale Folgen abzufedern. Nach Auffassung des ADAC droht damit jedoch eine Spaltung in Stadt- und Landbevölkerung – weil letztere häufiger zum Pendeln auf das Auto angewiesen ist. „Vorschläge wie 70 Cent mehr für Diesel oder eine Abschaffung der Pendlerpauschale sind aber für uns jenseits von Gut und Böse“, sagte Hillebrand. Offener zeigte er sich für die Idee, ein generelles Tempolimit einzuführen – die auch die SPD bei ihrem Parteitag erneut diskutiert. „Da haben wir eine moderierende Haltung“, sagte der ADAC-Vize. Allerdings werde ein Tempolimit „unter dem Strich nur wenig an CO2 sparen“.

Foto: ADAC, über dts Nachrichtenagentur

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert