Alstom baut Stellen ab und schafft neue

Baden – Die Schweizer Alstom-Gruppe gehört zu den größten Schweizerischen Industrieunternehmen. In den Sparten Power mit Sitz in Baden, GRID mit Sitz in Oberentfelden und Transport mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall sind insgesamt 6.500 Mitarbeiter beschäftigt. Rund 130 der Beschäftigten müssen nun um ihren Arbeitsplatz bangen. Die mangelnde Nachfrage beim Kraftwerkbau erfordert eine erneute Kostensenkungsmaßnahme bei Alstom. Weltweit sollen von den 93.000 Stellen 1.300 abgebaut werden, ein Zehntel davon in der Schweiz.

Auch neue Stellen werden geschaffen

Trotz Sparmaßnehmen sollen aber auch Stellen geschaffen werden, bei Gas und in der Forschung. 55 neue Arbeitsplätze werden dabei entstehen. Sie stehen den 130 ab zu Bauenden gegenüber. Der Abbau der Arbeitsplätze soll bis 2016 rund 1,5 Milliarden Euro an Ersparnis bringen. Die Einsparungen sollen vor allem in der Sparte Thermal Power, bei den Informatikdiensten und der zentralen Administration durchgeführt werden. Der Konzern hat zur Mobilisierung von Geldmittel ebenfalls in Erwägung gezogen, Finanzinvestoren Minderheitsbeteiligungen beim Transport anzubieten. Durch diesen Schritt könnten 1 bis 2 Milliarden Euro lukriert werden, die für Sachinvestitionen verwendet werden sollen. Zu den wesentlichen Produkten aus der Sparte Transport zählen in der Schweiz die Metro Lausanne, das ETCS der Schweizerischen Bundesbahnen, also das Zugssicherungssystem, das auf Strecken eingesetzt wird, auf denen höhere Geschwindigkeiten als 160 km/h gefahren werden.  Auch der Hochgeschwindigkeitszug ICN sowie die Cisalpino-Neigezüge sind Produkte der Sparte Transport in der Schweiz. In der Sparte fehlt es auch nicht an Neuaufträgen. So wurden im Oktober die U-Bahn in Riad sowie für Regionalzüge in Südafrika im Wert 1,2 beziehungsweise 4 Milliarden Euro beordert.

Fehlen von Großaufträgen

Zwischen April und September 2013 ist die Auftragserteilung bei Alstom um 22 Prozent zurückgegangen. Es fehlte grundsätzlich an Großaufträgen, speziell beim Kraftwerksbau, ein Grund warum auch im Bereich Power Einsparungen vorgenommen werden sollen. Zur Sparte Power der Alstom Schweiz zählt ein weltweites Forschungs- und Entwicklungszentrum für Gas- und Dampfturbinen, ein Zentrum für Kombi-Kraftwerke und Wasserkraftwerke sowie die Fertigung von Turbinenteilen und von Komponenten für Generatoren. Zu den Aufgaben gehört auch der Unterhalt und die Nachrüstung der Schweizerischen Atomkraftwerke sowie weltweit der Unterhalt von Kraftwerken, mit Schwerpunkt auf Kombianlagen und Gasturbinen. Die Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale 2013 lagen dennoch im Bereich der Erwartungen der Geschäftsführung. Der Siemens-Konkurrent wird durch eine Umstrukturierung innerhalb der Sparten sich der Nachfrage anpassen und so der Entwicklung entgegenwirken. Auch die Nachfrage in der Sparte Transport und die mögliche Beteiligung von Investoren werden sich in den zukünftigen Geschäftszahlen bemerkbar machen.

Grafik: © Alstom

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