Amazon-Streiks in den USA: Arbeitnehmer aus sieben Standorten üben Druck aus

Amazon-Streiks in den USA: Arbeitnehmer aus sieben Standorten üben Druck aus


Am 20. Dezember 2024 traten Beschäftigte von sieben Amazon-Standorten im US-Bundesstaat Kalifornien in den Streik. Während der Hochsaison kurz vor Weihnachten wollen sie den Online-Giganten unter Druck setzen, um so Tarifverträge zu erzwingen.

Die Arbeitnehmer der Amazon-Standorte in Riverside, Moreno Valley, Rialto, San Bernardino, Redlands, Eastvale und Beaumont legten ihre Arbeit nieder. Damit wollen sie ein Zeichen setzen und Amazon dazu bewegen, endlich Tarifverhandlungen aufzunehmen. Bislang hat sich der Onlinehändler geweigert, mit Gewerkschaften zu kooperieren und Tarifverträge abzuschließen.

Gewerkschaften fordern faire Arbeitsbedingungen

Die Streikenden fordern bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr Mitbestimmungsrechte. Viele Amazon-Mitarbeiter klagen über einen hohen Arbeitsdruck, lange Arbeitszeiten und gesundheitliche Belastungen. Insbesondere in den Logistikzentren müssen die Beschäftigten ein hohes Pensum erfüllen. Der Konzern setzt auf strikte Leistungskontrollen und Überwachung der Mitarbeiter.

Gewerkschaften wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisieren die Arbeitsbedingungen bei Amazon schon lange. Sie fordern, dass der Onlineriese Tarifverträge mit den Arbeitnehmern aushandelt und die Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten stärkt. Bislang zeigt sich Amazon jedoch unnachgiebig und verweigert Tarifverhandlungen konsequent.

Strategischer Zeitpunkt für den Streik

Der Streik kurz vor Weihnachten ist kein Zufall. In der Hochsaison ist das Weihnachtsgeschäft für Amazon besonders wichtig. Die Paketzustellung muss reibungslos funktionieren, um pünktlich alle Bestellungen auszuliefern. Fallen an mehreren Standorten die Mitarbeiter aus, könnte das den Konzern empfindlich treffen.

„Amazon kann es sich in der Weihnachtszeit einfach nicht leisten, dass die Pakete nicht rechtzeitig ankommen“, sagt eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di. „Das ist der richtige Moment, um den Druck zu erhöhen und Amazon an den Verhandlungstisch zu zwingen.“

Auch wenn Amazon versuchen wird, Ausfälle durch Streiks zu kompensieren, dürfte es dem Unternehmen schwerfallen, die Lieferengpässe vollständig zu vermeiden. Viele Kunden könnten ihre Bestellungen dann nicht pünktlich zu Weihnachten erhalten. Das wäre für Amazon ein Imageschaden, den sich der Konzern in der Hochsaison nicht leisten kann.

Unterstützung von Politikern und Prominenten

Die Streikenden erhalten Rückendeckung von Politikern und Prominenten. So hat etwa die kalifornische Generalstaatsanwältin Rob Bonta die Forderungen der Arbeitnehmer unterstützt. Auch Schauspieler wie Danny DeVito und Mark Ruffalo haben sich mit den Amazon-Mitarbeitern solidarisiert und deren Kampf für faire Arbeitsbedingungen öffentlichkeitswirksam unterstützt.

„Es ist beschämend, wie Amazon mit seinen Beschäftigten umgeht“, kritisierte DeVito. „Diese hart arbeitenden Menschen verdienen einen fairen Lohn und anständige Arbeitsbedingungen.“ Ruffalo betonte, dass die Streikenden „einen mutigen Schritt unternommen haben, um ihre grundlegenden Rechte einzufordern.“

Politische Unterstützung ist für die Arbeitnehmer wichtig, um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen. Gleichzeitig zeigt die breite Solidarität, dass das Thema der Arbeitsbedingungen bei Amazon in der Öffentlichkeit auf großes Interesse stößt.

Weitere Streiks geplant

Die Streikenden haben angekündigt, ihren Protest auch in den kommenden Wochen fortzusetzen. Weitere Arbeitsniederlegungen seien geplant, um den Druck auf Amazon hochzuhalten. Sollte der Konzern weiterhin die Forderungen ignorieren, wollen die Mitarbeiter ihre Proteste sogar auf andere Standorte ausweiten.

„Wir lassen nicht locker, bis Amazon endlich an den Verhandlungstisch kommt“, betonte ein Streikführer. „Unsere Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen sind mehr als berechtigt. Wir werden so lange weiterstreiken, bis der Konzern einlenkt.“

Auch wenn Amazon versuchen wird, die Streiks zu minimieren, könnten die Arbeitsniederlegungen dem Unternehmen in der wichtigen Weihnachtszeit erhebliche Probleme bereiten. Der Imageschaden wäre für den Onlinehändler kaum zu reparieren, sollte es zu größeren Lieferverzögerungen kommen.

Ob Amazon schließlich einlenken und Tarifverhandlungen aufnehmen wird, bleibt abzuwarten. Die Streikenden jedenfalls haben deutlich gemacht, dass sie entschlossen sind, für ihre Rechte zu kämpfen – koste es, was es wolle.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen