Antisemitismus-Beauftragter: Polizisten müssen Sabbat kennen

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert bundesweit einheitliche Sicherheitsstandards für jüdische Einrichtungen. Dem Mannheimer Morgen sagte er: „Die Sicherheitsbehörden brauchen Kenntnisse über jüdische Bräuche und Feiertage, um entsprechend vorbereitet zu sein. So wie in jeder Polizeidienststelle bekannt ist, dass Christen sonntags Gottesdienst feiern, müssen Polizisten auch den Sabbat und die hohen jüdischen Feiertage kennen.“

Klein betonte, er sei sich nicht sicher, „ob überall in Deutschland das gleiche Wissen über mögliche Gefährdungslagen gegen jüdische Einrichtungen existiert“. In Halle sei fatalerweise falsch eingeschätzt worden, „dass es an dem jüdischen Feiertag Jom Kippur in einer vollbesetzten Synagoge eine höhere Gefährdungslage gibt“, so Klein weiter. Der Fall Halle zeige: „Der Staat tut zu wenig. Er hat nicht nur die Sicherheit aller Bürger zu gewähren, sondern die Religionsfreiheit zu sichern.“ Dazu gehöre, die jüdischen Einrichtungen zu sichern. Bei jedem Objekt müsse jetzt neu geprüft werden: „Reicht der bisherige Schutz aus? Die Mittel der Videoüberwachung kann man da noch viel besser nutzen“, erklärte der Regierungsbeauftragte.

Foto: Polizistin hinter Absperrband, über dts Nachrichtenagentur

 

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