Aufruhr im Darm – wenn die Bauchschmerzen plagen

Im Laufe seines Lebens hatte wohl jeder schon Bauchschmerzen. Dabei sind es nicht nur einfach „Schmerzen im Bauch“ sondern diese Schmerzen treten als Symptom der verschiedensten Krankheiten auf. Aber nicht nur das, sondern auch eine gestörte Darmflora kann der Grund sein, wenn der Bauch schmerzt.

Bauchschmerzen – das häufigste Symptom

Jeder kennt Bauchschmerzen und selbst Kinder klagen oft über diese. Aktuelle Statistiken zeigen auf, dass Menschen häufig unter Bauchweh leiden. Eine Umfrage aus 2017 unter 1494 Befragten zeigte auf, dass 11% mehrfach im Monat unter Bauchschmerzen bzw. Magen- und Darmbeschwerden in Deutschland leiden.

Zumeist sind sie harmlos und vergehen von selbst wieder, bspw. wenn es sich um eine leichte Magenverstimmung handelt oder das Essen zu üppig war. Selbst die Menstruation kann ein Grund für Bauchweh sein. Auch bei einem Magen-Darm-Infekt kann es zu diesen Schmerzen kommen, aber auch auf Erkrankungen der verschiedensten Organe im Bauchraum hindeuten. Selbst physisch bedingt können Bauchschmerzen sein. Damit zählen diese Schmerzen zu den häufigsten Krankheitssymptomen überhaupt. Verwunderlich ist dies nicht, denn schließlich erstreckt sich der Bauchraum von den unteren Rippenbögen bis hin zu den Leisten.

Genau in diesem großen Bereich liegen nicht nur die Organe des Verdauungstraktes, wie Magen, Leber, Milz, Darm und Bauchspeicheldrüse, sondern ebenfalls die ableitenden Harnwege (Harnblase, Nieren). Zudem befinden sich bei den Frauen die Gebärmutter und die Eierstöcke in diesem Bereich. Aber damit ist noch immer nicht genug, denn selbst Erkrankungen anderer Organe wie bspw. der Lunge oder dem Herzen können sich durch Bauchschmerzen bemerkbar machen.

Aufgrund dessen können für den behandelnden Arzt der Ort und die Art des Schmerzes ein wichtiger Hinweis sein, um die zugrundeliegende Ursache ausfindig zu machen. Auch zusätzliche Beschwerden sind wichtige Anhaltspunkte, wie bspw.: Blähungen/Blähbauch, Durchfall, Verstopfung, Schweißausbrüche, Fieber, Übelkeit und Erbrechen.

Ursachen für Bauchschmerzen

Der Auslöser für Bauchschmerzen ist allerdings in den meisten Fällen harmlos. Denn oftmals gehören zu den Auslösern, das extra Glas Wein am Vorabend oder die zu schnell und eventuell unter Stress eingenommene Mahlzeit. Kommen Erbrechen und Durchfall hinzu, dann handelt es sich zumeist um einen Magen-Darm-Infekt. Was hilft gegen Bauchschmerzen in diesen Fällen?

Was letztendlich bei Bauchschmerzen hilft, das ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

Bauchschmerzen mit Fieber: in diesem Fall ist es wichtig ausreichend zu trinken (mind. 1,5 bis 2 Liter pro Tag). Gut geeignet sind ungesüßte Kräutertees um die Krämpfe in Bauch und Darm zu lösen.

Magen-Darm-Infekt oder Menstruationsschmerzen: Hier ist Wärme wohltuend. Wärmflasche, Körnerkissen und Co. entspannen die Muskeln und die Verkrampfungen lösen sich.

Zudem sind Krampflöser hilfreich, die dann zum Einsatz kommen, wenn Wärme allein nicht reicht. Hier ist beispielsweise Pfefferminzöl hilfreich, während die klassischen Schmerzmittel nicht geeignet sind, da sie die Darmschleimhaut zusätzlich reizen könnten. Auch Entspannungsverfahren können gegen Bauchschmerzen helfen. Denn es sind gerade Stress und Hektik die oftmals auf den Magen schlagen und so die Darmflora aus der Balance bringen. Hier sind Sportarten wie Tai Chi, Qi Gong oder Yoga empfehlenswert.

Sind die Bauchkrämpfe im Rahmen eines Magen-Darm-Infekts aufgetreten, dann empfiehlt es sich, für einige Zeit auf Schonkost umzusteigen, wie bspw. gekochter Reis, geriebener Apfel oder zerdrückter Bananen. Liegt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor, als Auslöser der Schmerzen, dann ist es hilfreich, langfristig die Ernährung umzustellen. Hier ist dann die Beratung von einem Facharzt empfehlenswert und hilfreich.

Kopfhirn an Bauchrinde: Psychosomatische Bauchschmerzen

Jeder kennt den Spruch „Hör auf deinen Bauch“ und eben dieses „Bauchhirn“ spielt eine große Rolle, wenn es um die Entstehung von Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe geht. Gemeint ist damit das große Nervengeflecht, von dem die Organe des Verdauungstraktes durchzogen sind.

Das „Bauchhirn“ …

… ist eng verbunden mit dem „Kopfhirn“ und tauscht sich mit diesem ständig aus.

… auf diese Weise empfängt es Informationen über das physische Befinden.

… daher weiß es, wann der Mensch unter Stress steht, Angst hat oder an einer psychischen Erkrankung wie bspw. Depressionen oder Angst leidet.

… auf solche psychischen Belastungen reagiert es sehr empfindlich – eben mit Bauchschmerzen, Durchfall oder Appetitlosigkeit.

Von den Ärzten wir hier von psychosomatischen Bauchschmerzen gesprochen.

Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?

Es gilt grundsätzlich, dass Bauchschmerzen, die plötzlich auftreten und mit der Zeit immer schlimmer werden, grundsätzlich ein Alarmzeichen sind. Sollten die schmerzen nur noch in einer gekrümmten Haltung im Liegen auszuhalten sein oder selbst diese Schonhaltung bringt keine Linderung mehr, dann sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Sollten sich die Schmerzen sogar noch verschlimmern oder es kommen weitere Warnsignale hinzu wie bspw. Blut im Urin oder Stuhl, Stuhlblockade, Ohnmacht, erbrechen oder ein harter aufgeblähter Bauch, dann sollte nicht gezögert werden, den Notruf zu wählen.

Es ist in diesem Zusammenhang wissenswert, dass insbesondere bei Frauen ein Herzinfarkt mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit einhergeht. Dahingegen fehlen die typischen Anzeichen wie Schmerzen in der Brust. Aus diesem Grund sollte jede Frau auf ihr Körpergefühl hören und lieber den Arzt einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen.

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