Bahnchef plant Reform des Vorstands

Der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, plant laut eines Berichts des „Handelsblatts“ eine umfassende Reform des Bahnvorstands und den Komplettverkauf der Tochter Arriva an Investoren. Damit wolle Lutz die wachsende Kritik des Bundes an der Bahn entschärfen, berichtet die Zeitung in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Konzernkreise. Die Pläne sollen demnach am Dienstagmorgen Verkehrsminister Andreas Scheuer vorgelegt werden, der den Bahnvorstand zum Rapport geladen hat.

Neben Lutz werden an diesem Treffen der neue Finanzchef der Bahn, Alexander Doll, und Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla teilnehmen. Laut Plan sollen die drei Vorstandschefs der Konzerntochtergesellschaften DB Cargo, DB Fernverkehr und DB Regio in den Konzernvorstand einziehen, der dann auf acht Köpfe wächst. Ziel sei es, die zuletzt von Lutz beklagte mangelnde Zusammenarbeit im Management zu verbessern, schreibt die Zeitung weiter. Im Gegenzug fielen einige Vorstandsposten bei den Töchtern weg. Der Vorschlag sei daher kostenneutral, heißt es. Zum Verkauf stellen will Lutz offenbar die Auslandstochter Arriva, um die Finanzprobleme der Bahn zumindest kurzfristig zu entspannen. Ein Komplettverkauf könnte nach internen Schätzungen zwischen vier und 4,5 Milliarden Euro einbringen, berichtet das „Handelsblatt“. Finanzvorstand und Ex-Investmentbanker Doll bereitet demnach keinen Börsengang in London vor, sondern die Abgabe an Investoren.

Foto: Bahn-Zentrale, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert