Barmer hat Vorschlag für neue Krankenhausfinanzierung

Der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, Christoph Straub, fordert ein Umdenken in der Krankenhauspolitik. „Zu viele Kliniken konkurrieren um knappe Ressourcen“, schreibt Straub in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montagsausgabe). Schuld sei die „irrationale Liebe der Bürger, der Politik und der Medien zu ihrem wohnortnahen Krankenhaus“.

Bis heute seien daran „alle Versuche gescheitert, Krankenhäuser ausschließlich nach den Faktoren hoher Versorgungsqualität und medizinischer Sinnhaftigkeit zu betreiben.“ Auch das Vergütungssystem und die Aufteilung der Krankenhausfinanzierung zwischen Krankenkassen (Betriebskosten) und Bundesländern (Investitionen) setzten Fehlanreize, die die nötige Strukturbereinigung verhinderten. „Fragwürdige Leistungsausweitungen und ausgedünnte Pflege“ seien die Folge. Straub schlägt daher vor, dass sich die Krankenkassen künftig offiziell auch an der Finanzierung der Investitionskosten beteiligen dürfen, weil die Länder ihren Verpflichtungen nicht nachkämen. Im Gegenzug verlangt er ein „verbindliches Mitspracherecht“ der Kassen an der Krankenhausplanung. Vielerorts könnten hochwertige ambulante Gesundheitszentren die nicht spezialisierte Klinik vor Ort ersetzen. Die Barmer ist mit rund neun Millionen Versicherten die zweitgrößte deutsche Krankenkasse.

Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur

 

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