BDI und DGB fordern „ambitionierte Investitionsoffensive“

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben von der Bundesregierung ein auf mehrere Jahre angelegtes Programm für deutlich höhere öffentliche und private Investitionen gefordert. BDI-Präsident Dieter Kempf und DGB-Chef Reiner Hoffmann forderten am Montag in Berlin eine „ambitionierte Investitionsoffensive“ der öffentlichen Hand. Grundlage der Forderung ist unter anderem eine gemeinsame Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).

Demnach ist die Einrichtung eines Investitionsfonds ein möglicher Weg, um zu deutlich mehr Investitionen zu kommen. Der Analyse zufolge steigert eine Erhöhung des staatlichen Infrastrukturbestands um zehn Milliarden Euro das Bruttoinlandsprodukt dauerhaft um rund 2,5 Milliarden Euro im Jahr. „Es geht nicht in erster Linie darum, Symptome einer Rezession zu bekämpfen, sondern Ursachen einer Wachstumsschwäche anzugehen“, sagte der BDI-Präsident. Die Politik stehe in der Pflicht, den Industriestandort Deutschland zu bewahren und zu verbessern, um dauerhaft Wohlstand und Beschäftigung zu sichern. Notwendig dafür sei vor allem politische Berechenbarkeit. Hoffmann sagte unterdessen, dass nur ein umfangreiches, langfristiges öffentliches Investitionsprogramm die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft sichere. Das gelte insbesondere angesichts des strukturellen Wandels, der durch Digitalisierung, Klimawandel und Globalisierungsprozesse getrieben werde. „Wir können es uns nicht länger leisten, den Wohlstand künftiger Generationen durch eine veraltete Infrastruktur und ein unterfinanziertes Bildungssystem zu gefährden. Öffentliche Investitionen stärken den sozialen Zusammenhalt und fördern gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Deutschland“, so Hoffmann.

Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur

 

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