Ab wann ist ein Diesel gegenüber einem Benziner sinnvoller? Eine Frage, die sich wahrscheinlich jeder Interessent vor dem Kauf eines neuen oder gebrauchten Autos stellt. Die alte Faustregel, dass ein Diesel nur für Vielfahrer interessant sei, ist längst überholt. Die neueste ADAC-Vergleichsstudie belegt nämlich, dass Dieselvarianten meist schon ab einer Fahrstrecke von 10.000 Kilometern pro Jahr – je nach Modell – die attraktivere und dauerhaft billigere Alternative sind. Die Begründung: Niedriger Verbrauch und günstigere Dieselpreise am Zapfhahn hohlen die Mehrkosten bei der Anschaffung auf Dauer wieder herein. Beim Diesel nämlich fallen die regelmäßigen Aufwendungen für Kraftstoff wesentlich geringer aus. Beim Kauf zwischen Diesel- und Benzinmotor abzuwägen, ist daher auch für Wenigfahrer durchaus lohnenswert.
Diesel oder Benzin? ADAC errechnet, wann ein Dieselmotor sich zu lohnen beginnt
Für seine Studie hat der Automobilclub ADAC insgesamt 379 Paare direkt vergleichbarer Diesel- und Benzinfahrzeuge untersucht. Alle relevanten Kosten – vom Kaufpreis über laufende Kosten für Sprit bis zu Versicherungsbeiträgen und Steuern – sind dafür einbezogen worden. Die allgemeine Tendenz: Angesichts hoher Preise beim Tanken lohnt sich ein Diesel zunehmend auch für weniger häufig genutzte Fahrzeuge. Ein BMW 320d EfficientDynamics beispielsweise hat verglichen mit dem benzinbetriebenen BMW 320i schon ab Kilometer 8.000 die Nase vorn. In diesem Fall ist es sehr einfach, sich zwischen Diesel oder Benzin zu entscheiden. Aber auch eines der meistgefahrenen Autos der Deutschen – der Golf – wird mit einem Dieselmotor ökonomischer angetrieben: Schon ab einer Strecke von 9.300 Kilometern lohnt sich laut Rechnungen des ADAC der Golf 1.6 TDI BlueMotion gegenüber dem Golf 1.2 TSI Trendline.
Kostencheck für das gewünschte Auto
Beim Fahren eines Diesels ist es je nach zurückgelegten Kilometern also durchaus möglich, ein paar Hundert Euro im Jahr zu sparen. Sowohl viel umherfahrende Pendler als auch aufs Auto angewiesene Familien könnten so ihr Haushaltsbudget dauerhaft entlasten. Die Studie des ADAC wird übrigens auch von Berechnungen der Firma Bosch bestätigt. Zum Aufstellen individueller Kostenvergleiche wurde von Bosch daher ein kostenfreier Vergleichs-Rechner ins Netz gestellt, der Vergleiche für nahezu alle aktuellen Serienmodelle ermöglicht.
Und so kann jeder Autofahrer zum Sparfuchs werden: Einfach das gewünschte Auto wählen, die voraussichtliche jährlich gefahrene Strecke in Kilometern sowie den derzeitigen Kraftstoffpreis angeben und schon wird individuell berechnet, ob sich der Diesel oder die Benzinvariante mehr lohnt.
Foto: djd/thx/Bosch