Regionale Unterschiede bei Arbeitslosigkeit von Ausländern

Bei der Arbeitslosigkeit von Ausländern und Flüchtlingen gibt es große regionale Unterschiede. So seien 86 Prozent der Betroffenen in den alten Bundesländern registriert, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In den neuen Ländern würden dagegen zur Jahresmitte lediglich 77.700 arbeitslose Personen mit ausländischem Pass gezählt.

Im Westen seien es zur gleichen Zeit 472.600 gewesen. Demnach gebe es auch ein großes Stadt-Land-Gefälle. So lebten in den kreisfreien Großstädten mit mindestens 100.000 Einwohnern insgesamt 29 Prozent der Bevölkerung, aber fast 40 Prozent aller Arbeitslosen. Von den arbeitslosen Ausländern seien es sogar mehr als die Hälfte. „Soweit Ausländer und anerkannte Flüchtlinge bisher einen Job finden, ist dies häufig nur eine Helfertätigkeit oder eine befristete Stelle“, sagte der Arbeitsmarktexperte beim DGB, Wilhelm Adamy, der Zeitung. Den Daten zufolge waren im vergangenen Monat insgesamt rund 560.000 Personen mit ausländischem Pass als arbeitslos registriert. Das entspricht einem Anteil von 21,2 Prozent an allen Erwerbslosen. Nur eine kleinere Gruppe erhält Arbeitslosengeld. Entsprechend hoch ist das Risiko, in Hartz IV zu landen. Laut Studie war im August jeder Vierte der insgesamt 4,4 Millionen Hilfeempfänger im erwerbsfähigen Alter ein Ausländer. Die Zahlen der Untersuchung zeigten deutlich, dass Flüchtlinge eine schnelle und intensive Förderung bräuchten, um rasch Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden, so DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. Dabei müsse die Qualifizierung und Integration in gute Arbeit absolute Priorität haben.

Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur

 

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