Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin ist im November 2013 erstmals seit September 1993 – also ziemlich genau seit 20 Jahren – wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 200.000 Personen gefallen. Berlin gibt mit einer Arbeitslosenquote von elf Prozent im Bundesländervergleich die Rote Laterne an Mecklenburg-Vorpommern ab.
Hierzu sagt der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Christian Wiesenhütter: „Schon Ludwig Erhard wusste: Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie. Auch aus diesem Grund ist das Unterschreiten der Marke ein richtungsweisendes Signal. Schon längst holt der Berliner Arbeitsmarkt nicht mehr nur auf, sondern macht auf der Überholspur erheblich Boden gut. Wir rechnen fest damit, die rote Laterne bei der Arbeitslosenquote bald auch dauerhaft abzugeben.“
Mecklenburg-Vorpommern wird auch im Dezember voraussichtlich hinter Berlin zurückfallen. Berlin würde damit im Jahr 2013 auch im Jahresdurchschnitt nicht mehr die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer aufweisen: ein Ergebnis des starken wirtschaftlichen Wachstums und des überdurchschnittlichen Beschäftigungsaufbaus. Nachdem lange Zeit vornehmlich Zugezogene und Pendler aus Brandenburg vom Job Boom in der Hauptstadt profitierten, gelingt es nun, immer mehr Berliner Arbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen. Hier stemmt sich Berlin gegen den negativen Bundestrend: Im November 2013 wurden in Berlin 2.232 oder 1,2 Prozent weniger Arbeitslose als noch vor einem Jahr gezählt. Deutschlandweit hingegen ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich um 55.000 bzw. zwei Prozent gestiegen.
Beim Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ist Berlin seit langer Zeit Spitzenreiter unter allen Bundesländern. „Die dynamische Wirtschaftsentwicklung und die Attraktivität Berlins tragen Früchte. Dirigistische Eingriffe, wie etwa der von den Koalitionären beschlossene Mindestlohn und die starre Reglementierung der Arbeitnehmerüberlassung, gefährden diese positive Entwicklung“, so Christian Wiesenhütter.
