Berlins Regierender: Ostdeutschland soll „Innovationsmotor“ werden

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), sieht in Ostdeutschland das Potenzial, zum Innovationsmotor für ganz Deutschland zu werden. „Wenn wir die Chancen der vierten industriellen Revolution nutzen, dann können die ostdeutschen Bundesländer als Innovationsmotor eine wichtige Rolle in und für ganz Deutschland spielen“, schreibt Müller in einem Namensbeitrag für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben). Im Zuge des Vorsitzes der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz, den Müller im neuen Jahr übernimmt, werde er sich dafür einsetzen, dass die Zukunft im Osten „digital und sozial gestaltet wird“, so Müller.

Dabei müssten auch Industrie-Arbeitsplätze eine Rolle spielen, fordert der Regierende. „Ich will mehr statt weniger Industrie. Auch, weil dort gute Arbeit, Mitbestimmung und Tarifverträge öfter als woanders anzutreffen sind“, heißt es in dem Gastbeitrag. Dreißig Jahre nach dem Mauerfall und der sich anschließenden De-Industrialisierung Ost-Deutschlands sei der Niedergang des Standorts vorbei, betont der Berliner Regierungschef. Es gebe „eine moderne Werftenindustrie in Mecklenburg-Vorpommern, innovative Wirtschaftsstandorte in Sachsen und Thüringen, den Chemiestandort mit Tradition und Zukunft in Sachsen-Anhalt“. Zudem sorgten Großunternehmen wie Siemens ebenso für einen industriellen Aufschwung in Berlin und der Region wie traditionell ortsansässige Industrieunternehmen wie Bayer, BMW, Mercedes, Stadler oder Schindler, schreibt Müller. Basis dafür sei auch Berlins Rolle „als exzellenten Wissenschafts- und Forschungsstandort, StartUp-Metropole und Digitalzentrum mitten in Ost-Deutschland“. Künftig könne Berlin deshalb „der Motor für neue digitale Industrien und Wirtschaftszweige sein, die Grundlagen für weitere Zukunftstechnologien legen und sich so mehr und mehr zum Innovationsmotor Deutschlands entwickeln“. Davon werden als erstes die ostdeutschen Bundesländer durch ihre Nähe zur Hauptstadt, aber auch Offenheit für einen neuen Transformationsprozess profitieren, so Müller. So werde in Zwickau das neue Elektroauto von VW gebaut und in Brandenburg plane Tesla, eine neue Gigafabrik zu errichten, betont Müller: „Die Mobilitätswende findet im Osten Deutschlands statt.“ Dafür sei Berlin „mit seinen ineinandergreifenden modernen Mobilitätsarten das beste Beispiel“, betont der Regierende Bürgermeister. Wegen dieser Vorreiter-Rolle bei der Vernetzung zwischen Individual- und öffentlichem Nahverkehr bewerbe sich die Stadt Berlin auch als Standort für die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) – „als neue, innovative Mobilitätsmesse“, so Müller. Angesichts des anstehenden Wandels der Arbeits- und Wirtschaftswelt sei eine besondere Stärke der Menschen in Ost-Deutschland, dass sie wüssten, „welche Herausforderungen, aber auch Chancen in grundlegenden Transformationsprozessen liegen“, betont der SPD-Politiker.

Foto: Michael Müller (Regierender Bürgermeister Berlin), über dts Nachrichtenagentur

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert