Big Data – RapidMiner auf Expansionskurs

Das Erfassen und Verwalten riesiger Datenmengen (Big Data) gehört heute zu den großen Herausforderungen für Business- und IT-Unternehmen. Das Dortmunder Unternehmen RapidMiner gehört zu den Pionieren in diesem Bereich der Datenanalyse. Derzeit profitieren über 400 Kunden weltweit von den Software-Entwicklern, die sich bereits im vergangenen Jahr in den USA niedergelassen haben. Nun haben die Dortmunder ihre Fühler nach Osteuropa ausgestreckt: Mit der Übernahme des Big-Data-Startups Radoop in Budapest sehen sich die Unternehmensgründer auf dem direkten Weg, ihren Kunden ein Analyse-Paket zur Verfügung zu stellen, das mit einfacher Handhabung und neuen Funktionen überzeugt.

„Big Data ist heute ein zentrales Thema für praktisch alle Unternehmen, aber nur wenige sind bisher über eine effizientere Datenspeicherung hinausgegangen“, berichtet Ingo Mierswa, Mitbegründer und CEO von RapidMiner. Sein Unternehmen liefere nun die notwendigen Kenntnisse in Programmierung und Statistik, um die Lücke zwischen Daten und Nutzen zu schließen. Bereits seit 2011 ist Radoop ein enger Partner von RapidMiner. „In diesem Jahr fiel die Entscheidung zur Übernahme, um unseren gemeinsamen Kunden ein noch besseres Angebot bieten zu können“, fährt Mierswa fort.

Das gleichnamige Computerprogramm RapidMiner hat seinen Ursprung in der Software YALE (Yet Another Learning Environment). Sie wurde 2001 am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Technischen Universität (TU) Dortmund entwickelt und erreichte 2006 den vierten Platz beim bundesweiten start2grow-Gründungswettbewerb. In 2007 gründeten Ralf Klinkenberg und Ingo Mierswa die Firma Rapid-I, die Ende 2013 dann in RapidMiner umbenannt wurde. „RapidMiner ist Marktführer und repräsentiert die Stärken des Technologie- und Innovationsstandorts Dortmund“, so Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund. „Die erfolgreiche Ausgründung aus der Technischen Universität zeigt die besonderen Standortqualitäten Dortmunds, nämlich den funktionierenden Know-Transfer zwischen Wissenschaft, Forschung und Unternehmen und die sehr gute Gründungsberatung.“

„Die erfolgreiche Teilnahme am Gründungswettbewerb start2grow hat für RapidMiner den Startpunkt für die Aufnahme unserer Geschäftstätigkeiten markiert“, blickt Mierswa zurück. Von besonderer Bedeutung sei für ihn gewesen, „dass man neben einer objektiven externen Begutachtung auch als Gründer gezwungen ist, die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens genauestens zu überprüfen.“ Heute zählt RapidMiner zu den besten Big-Data-Tools weltweit. Das System beinhaltet mehr als 1500 Operatoren für alle Aufgaben der „Wissensentdeckung in Datenbanken“ also der Datenvorverarbeitung, dem maschinellen Lernen, der Stimmungsanalyse zum Beispiel von Diskussionsforen im Internet sowie Prognosen. „Unser System erkennt und filtert Stimmungen zum Beispiel aus E-Mail-Korrespondenzen. So ist es unter anderem möglich, genau vorherzusehen, ob ein Kunde beabsichtigt seinen Vertrag zu kündigen – noch bevor dieser es selbst weiߓ, erläutert Mierswa.

RapidMiner ist außerdem führend für Datenanalysen in der fertigenden Industrie, wo das Programm auf Basis von Sensordaten den Ausfall von Maschinen oder eine zu geringe Qualität eines Produkts prognostizieren kann, um weitere kostenintensive Produktionsschritte bei zu geringer Qualität des Endprodukts frühzeitig ausschließen zu können.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 60 Mitarbeiter, in Dortmund sind über 30 davon sowohl in Vertrieb als auch in Forschung und Entwicklung tätig. Bis zum Ende des Jahres will RapidMiner auf circa 100 Mitarbeiter anwachsen. Zum Kundenstamm gehören unter anderem die Lufthansa, Pepsi, PayPal, Sanofi, Siemens, Telenor und Volkswagen.

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