Bill Gates und Bono loben Afrika-Politik der Bundesregierung

Bill Gates, über dts NachrichtenagenturMicrosoft-Gründer Bill Gates und U2-Sänger Bono haben Deutschlands Afrika-Politik gelobt. Die Bundesregierung sei mit ihrer aktuellen Entwicklungspolitik und dem sogenannten „Marshallplan mit Afrika“ auf dem richtigen Weg, sagten Gates und Bono in einem gemeinsamen Interview, das sie der „Welt“ und den Zeitungen der Leading European Newspaper Alliance (LENA) gaben. Bono sagte, er sei beeindruckt von der Leidenschaft, mit der sich Finanzminister Wolfgang Schäuble für sogenannten „Compacts mit Afrika“ einsetze.

Mit diesen Vereinbarungen wollen die führenden 20 Industrie- und Schwellenländer einen neuen großen Anlauf bei der Hilfe für Afrika nehmen. Schäuble wisse, dass der wirtschaftliche Erfolg in Afrika wichtig für Deutschland und Europa sei, sagte Bono. Gates sagte, er begrüße es, dass der deutsche „Marshallplan für Afrika“ die Afrikaner zu einem Beitrag für die Entwicklung ihres Kontinents auffordere, es fehlten allerdings noch konkrete Zahlen und ein genauer Umriss. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise Afrika ins Zentrum ihrer Politik gerückt. Deutschland hat derzeit den G20-Vorsitz inne. Merkel habe sich dazu bekannt, trotz der notwendigen Erhöhungen des Verteidigungsetats die Ausgaben für Entwicklungshilfe nicht zu vernachlässigen.

Mit Blick auf die US-Regierung gibt sich Gates vorsichtig optimistisch: „Die Trump-Administration hat ihr Budget noch nicht verabschiedet, also auch nichts gekürzt.“ Die USA seien in absoluten Zahlen mit rund 30 Milliarden Dollar im Jahr der größte Geber von Entwicklungshilfe weltweit. „Ich kenne den neuen Außenminister, Rex Tillerson, ganz gut und habe ihn vor ein paar Wochen getroffen“, sagte Gates. Aber es werde eine Herausforderung, die Mittel für Entwicklungshilfe hochzuhalten, es gebe viele andere Prioritäten. Trotz der von Donald Trump angekündigten nationalen Abschottung riefen Gates und Bono die Staaten der Welt zu mehr grenzüberschreitender Kooperation auf.

Mit Trumps Slogan „America First“ habe er grundsätzlich keine Probleme, sagte Gates. „Die Frage ist, ob die Regierungen erkennen, dass die internationale Zusammenarbeit für Frieden und Entwicklung noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs so gut war wie heute.“ Natürlich setze jeder Staat seine Interessen an die erste Stelle, sagte Gates: „`America first` hat Amerika immer schon gesagt, und es hat unserem internationalen Hilfsengagement – und auch der Freundschaft und Kooperation mit Europa – nicht im Wege gestanden.“ Bono warnte, die Erinnerung an die Weltkriege sei verblasst: „Wir müssen nun neu an den Wert einer Welt der Kooperation erinnern. Die UN, das Bretton-Woods-Währungssystem, die Nato – wir müssen einen neuen Blick auf sie werfen, und wir müssen sie besser machen.“ Beim weltweiten Streitthema Gloabalisierung sagte Bono, diese habe zwei Seiten. So habe die Globalisierung sein Heimatland Irland „fast gekillt“. „Klar, dass sie sauer auf die Globalisierung sind“, sagte Bono mit Blick auf Jobverluste. Andererseits habe sie Hunderte Millionen Menschen aus der Armut gebracht.

Foto: Bill Gates, über dts Nachrichtenagentur

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