Buhrow verteidigt Reaktion auf „Umweltsau-Video“

Der WDR-Intendant und neue ARD-Vorsitzende, Tom Buhrow, hat sich gegen Kritik verteidigt, im Streit um dass sogenannte „Umweltsau“-Video des WDR-Kinderchors vor rechten Kreisen eingeknickt zu sein. „Nein, bin ich nicht“, sagte er dem „Spiegel“. „Diese Art von Leuten können Sie gar nicht bremsen, die können Sie nicht lenken. Und von denen mache ich meine Entscheidungen auch nicht abhängig.“

Der WDR habe die Mechanismen der rechten Mobilisierung erkannt, „aber wir konnten auch unterscheiden zwischen dem, was orchestriert ist, und dem, was echte Gefühlsäußerungen von ansonsten wohlmeinenden Hörern sind.“ Der Sender habe hunderte „Senioren und deren Enkel“ am Telefon gehabt. „Uns war sofort klar, diese Menschen waren nicht Teil einer orchestrierten Sache“. Der WDR-Intendant verteidigte die Entscheidung, das Video zu sperren und sich zu entschuldigen. „Wir können doch nicht einfach so tun, als ob es nicht zählt, wenn sich ein großer Teil unseres Publikums zu Unrecht angegriffen fühlt. Soll ich denen sagen: Sie sitzen einer rechten Instrumentalisierung auf, und Ihre Gefühle sind deshalb irrelevant? Wir können uns doch nicht hinter der Satirefreiheit verstecken und sagen: Wir haben recht, lieber Hörer, und dass du so empfindest, das ist eben falsch.“ Den Vorwurf des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU), der WDR habe Kinder für politische Zwecke „instrumentalisiert“, wies Buhrow zurück. „Das ist doch lächerlich. Dem schließe ich mich überhaupt nicht an. Und es politisieren zu wollen, dass Kinder ein Kinderlied singen, finde ich absurd. Kinder spielen im Fernsehen und im Hörfunk überall eine Rolle, auf Spendengalas, bei Weihnachtskonzerten. Ich glaube, selbst auf Wahlplakaten von Politikern.“ (dts Nachrichtenagentur)
Foto: Tom Buhrow, über dts Nachrichtenagentur

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert