Bundesagentur plant Partnerabkommen zur Anwerbung von Ausländern

Vor dem Fachkräfte-Einwanderungsgipfel am Montag im Kanzleramt hat der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, weitere Partnerabkommen mit anderen Ländern über die gezielte Zuwanderung von Fachkräften nach Deutschland angekündigt. „Die Bundesagentur wird weitere Partnerabkommen über die vereinfachte Arbeitsmigration nach Deutschland mit anderen Ländern abschließen, wie wir sie beispielsweise schon mit den Philippinen oder Mexiko haben“, sagte Scheele der „Rheinischen Post“ (Montag). Hier gehe es vor allem um Berufe im Gesundheitssektor.

„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz muss nun mit Leben gefüllt werden. Es müssen Strukturen aufgebaut werden, damit die Anerkennung der im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse reibungslos funktioniert“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BA. Der Gesetzgeber habe die BA zudem beauftragt, „eine Servicestelle einzurichten, die einwanderungswillige Ausländer dabei berät, wie chancenreich die Anerkennung ihres Berufsabschlusses ist“. Scheele: „Wir legen aber Wert darauf, den anderen Ländern nicht ihre Fachkräfte wegzunehmen, sondern arbeiten mit ihnen gezielt zusammen.“ Der Fachkräftemangel werde in Zukunft deutlich spürbarer werden, sagte Scheele. „Die Demografie schlägt jetzt voll zu. Wir haben im Jahr 2020 praktisch keine Steigerung des Erwerbspersonenpotenzials mehr – trotz einer erwarteten Zuwanderung von rund 230.000 Menschen“, warnte er. „Wir müssen an vielen Hebeln gleichzeitig drehen, um das immer drängendere Problem des Fachkräftemangels in den Griff zu bekommen.“ Dazu gehöre auch, das Fachkräftepotenzial im Inland zu heben. Der Übergang von der Schule in den Beruf müsse verbessert, mehr Langzeitarbeitslose qualifiziert und ein höherer Anteil der Kinder aus bildungsfernen Schulen in die Kitas gehen. Am Montag treffen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), mehrere Bundesminister und Ländervertreter sowie der BA-Chef mit Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände zusammen, um über die weitere Fachkräftesicherung zu beraten.

Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

 

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