Karl Busch und seine Familie sind im Bereich Maschinenbau Weltmarktführer. Die Busch AG zeigt sich dabei als Prototyp eines Hidden Champions mit besonderen Richtlinien. Keine Tarifverträge und keine Kredite sind das Credo in der Familie. Karl Busch, 84, und seine türkisch stämmige Frau Ayhan, 79, waren sich stets einig: „Wir lassen uns keine Fesseln anlegen!“ In Deutschland arbeiten 560 Beschäftigte für die Busch AG, doch nicht 35 Wochenstunden, sondern 40,5. Auch die Tariferhöhungen aus den Lohnrunden der IG Metall werden nicht übernommen. „Wir sorgen auch so für unsere Mitarbeiter“, erklärt Busch. Und die Mitarbeiter scheinen zufrieden in dem inzwischen groß gewordenen Familienimperium.
Still und leise, aber kontinuierlich
Still und leise, ohne jedes Aufsehen, aber gleichmäßig und stetig, so wuchs das Familienunternehmen, das zunächst von Karl Busch und seiner Frau geführt worden ist. 1963 gegründet, konnte die Firma erste Erfolge mit Verpackungsmaschinen erzielen. Vakuumpumpen und weitere neu entwickelte Maschinen ergänzten bald das Angebot. Bereits 7 Jahre nach der Firmengründung wurde expandiert und Fertigungen in Großbritannien und in der Schweiz eröffnet. Schon bald folgt auch eine Vertretung der Firma in China. Den absoluten Durchbruch erreicht das Familienunternehmen jedoch mit der sogenannten Huckepack-Pumpe, eine R5-Pumpe, die weltweit 2,5 Millionen Mal verkauft wurde. Das außergewöhnliche an der Pumpe war der breite Einsatzbereich. Sie konnte für die Nachbehandlung von Dampf in Kraftwerken ebenso eingesetzt werden wie als Hebevorrichtung für Produktionsstraßen und zur Beschichtung von Flachbildschirmen. Im Bereich Vakuumpumpen besitzt Busch inzwischen einen Weltmarktanteil von 80 Prozent. In den Fertigungswerken, inzwischen in acht Ländern, und in weiteren 50 Tochterfirmen arbeiten insgesamt 2.600 Mitarbeiter.
Kinder folgen den Eltern
Die Busch AG weist einen Umsatz von 830 Millionen Dollar auf. Für Karl Busch steht fest: „Wenn wir bei einer Milliarde Dollar sind, höre ich auf.“ Die Kinder Ayla, Sami und Kaya Busch bekamen bereits je 20 Prozent der Firma überschrieben, noch bevor sie volljährig waren. Inzwischen sind Eltern und Kinder zu gleichen Teilen an der Firma beteiligt und gleichberechtigte Partner in der Geschäftsführung. Für die Kinder gilt, was schon für die Eltern gegolten hat: Keine Kreditaufnahme. Das Wachstum finanziert das Unternehmen aus eigener Kraft. Der Familienbetrieb möchte sich in keiner Weise in die Abhängigkeit von Banken begeben. Scheint, es funktioniert auch anders, eben aus eigener Kraft, schließlich hat Busch längst alle Konkurrenten überholt.

