Carles Vögele: Zuversicht trotz roter Zahlen

Carles Vögele: Zuversicht trotz roter Zahlen

Pfäffikon – Es begann mit CEO Andre Maeder. Er setzte bei Charles Vögele auf Stars und Glamour, doch Promis und Glanz erreichten das Gegenteil. Resultat war ein Verlust von 119 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2011. Der Konzern, der zu dem Zeitpunkt 857 Filialen in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Slowenien, Ungarn, Tschechien und in Polen betrieb, wechselte die Spitze aus. Neuer CEO wurde Frank Beeck. Analysten rieten zu einem Rückzug aus den osteuropäischen Ländern. Der Verlust könnte dadurch verringert werden. Doch Beeck erklärte, dass Charles Vögele als internationaler Konzern den Größenvorteil benötige, um bessere Preise bei Lieferanten zu erzielen. Auch sollte das Unternehmen unter ihm wieder zur gewohnten Linie zurückkehren. Doch auch Beeck musste den Hut nehmen und den Konzern verlassen. Die roten Zahlen jedoch blieben.

Umsatz sank auch 2012

2012 sank der Umsatz der Vögele Gruppe erneut um 4,4 Prozent auf 972 Millionen Schweizer Franken. Dennoch konnte ein Erfolg verzeichnet werden. Der Betriebsverlust vor Abschreibungen und Wertminderungen, der EBITDA, konnte um 4 Millionen Schweizer Franken verringert werden. Ebenso wurde der Bargeldabfluss gestoppt und der Betriebsaufwand reduziert. Trotz Umsatzrückgang konnte, wie es seitens des Konzerns hieß, die wirtschaftliche Blutung gestoppt werden. Grund genug für den neuen Konzernchef Markus Voegeli zu Optimismus. Sein neues Ziel am Ende des Geschäftsjahrs 2012 war ein ausgeglichenes Resultat für 2013 und ein Gewinn von 10 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2014.

Neue Strategie
„Es gibt einen Markt für uns“, erklärte nun Voegeli. Wir fokussieren uns auf Familien, die gute Qualität zu guten Preisen wollen. In der Schweiz haben wir die besten Standorte und viele Stammkunden. Das Unternehmen ist kostenseitig inzwischen so aufgestellt, dass es nur etwas Umsatzwachstum braucht, um die Gewinnschwelle zu überschreiten.“ Im ersten Halbjahr 2013 fiel der Bruttoumsatz erneut um 4 Prozent auf 555 Millionen Schweizer Franken, der Nettoumsatz auf 466 Millionen. Der Reinverlust betrug 21 Millionen Schweizer Franken. Dem gegenüber steht das Minus von 54 Millionen Schweizer Franken im Vorjahr. Bis Ende des Jahres rechnet das Unternehmen mit einem deutlich verbesserten Betriebsergebnis. Verschiedene Maßnahmen werden zum Erreichen der Ziele durchgeführt, etwa der Rückzug aus Polen und Tschechien. Aber auch beim Sortiment soll sich einiges ändern. So meint Voegeli: „Heute haben wir zum Beispiel zu viele Blusen in viel zu vielen Farben. Das verwirrt. Vögele muss den Kundinnen wieder klarmachen: Das ist die Bluse, die man kaufen muss!“Ein Anliegen Voegelis ist auch eine Vergrößerung des Online-Geschäfts. Gegenwärtig sei es nicht profitabel, aber zum Ausbau würden noch die Mittel fehlen.

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