CDU-Politikerin Güler: AfD instrumentalisiert Bahnsteig-Attacke

Serap Güler, Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und Integrationsbeauftragte in NRW, hat der AfD eine politische Instrumentalisierung der tödlichen Attacke eines Eritreers auf einen Achtjährigen am Frankfurter Hauptbahnhof vorgeworfen. „Die AfD instrumentalisiert dieses schreckliche Verbrechen. Das müssen wir als gesamte Gesellschaft verurteilen“, sagte Güler der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstagsausgabe).

„Statt Anteilnahme gibt es hier nur Hass und Hetze. Dagegen müssen wir uns wehren.“ Die Herkunft des Täters werde auf schäbige Art und Weise in den Vordergrund gestellt und nicht die Tat. „Bei den führenden AfD-Politikern, die diese Tat nur wenige Stunden danach dermaßen für ihre Zwecke missbrauchen, handelt es sich meiner Meinung nach um Rassisten“, sagte die CDU-Politikerin. Als Grenzüberschreitung sieht die Integrationsbeauftragte die Twitter-Äußerung der AfD-Bundestagsabgeordneten Verena Hartmann, welche die Kanzlerin und ihre Politik für den Tod des Jungen verantwortlich gemacht und sie persönlich angegriffen hatte. „Diese Äußerung der AfD-Politikerin ist einfach nur widerlich. Dass eine Bundestagsabgeordnete sich so auf Twitter äußert und alle Grenzen überschreitet, ist eine neue Qualität von Hass.“ Nach einer Reihe schwerer Verbrechen in Deutschland sprach Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) von einer Werteerosion. Auch Güler äußerte „die große und berechtigte Sorge, dass sich da in der Gesellschaft etwas dramatisch verändert. Es gibt eine Werteerosion, einen Verfall der Werte in unserer Gesellschaft“. Solche Taten würden leider aus der linken und aus der rechten Ecke politisch instrumentalisiert. „Da muss die breite Mitte der Gesellschaft Flagge zeigen und gegenhalten“, forderte sie. Keine dieser Taten, egal ob von Ausländern oder von Rechtsradikalen verübt, dürften für politische Zwecke missbraucht werden.

Foto: Gleis 7 in Frankfurt Hbf, über dts Nachrichtenagentur

 

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