Deutsche Wirtschaft verlangt Aufhebung von Reisebeschränkungen

Die Deutsche Wirtschaft fordert die zügige Aufhebung von Reisebeschränkungen mit Drittstaaten. Eine entsprechende Empfehlung des Europäischen Rates müsse rasch umgesetzt werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer Spitzenverbände, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Einige EU-Staaten hätten demnach bereits mit der Umsetzung des Beschlusses begonnen, Deutschland dürfe im Reiseverkehr nicht hinterherhinken.

Die Bundesrepublik drohe im Reiseverkehr zurückzufallen: Die hiesigen Flugpläne gehen davon aus, im August lediglich 63 Prozent des Flugverkehrs zu erreichen, so die Verbände. Betrachte man den Zeitraum von Mai bis August, dürften an den deutschen Flughäfen nur 44 Prozent des Angebots von 2019 möglich sein. In Griechenland seien es bereits 80 Prozent, in der Türkei 74 Prozent. Ein Hauptgrund für diese unterschiedliche Entwicklung sei die unzureichende Erholung des Reisens ausländischer Touristen sowie Messe- und Kongressbesucher nach Deutschland. Vor diesem Hintergrund fordere man die Bundesregierung auf, zügig die Entscheidungen zu treffen, damit die bestehenden Reiseverbote mit Drittstaaten aufgehoben werden, so die Verbände BDI, BDL, BTW und DRV. Zur Vereinfachung des Reisegeschehens brauche es im Verkehr mit Drittstaaten digitale Lösungen für den Nachweis von Impfungen, Genesung und Tests. Man begrüße, dass die Bundesregierung bis Ende Juni eine nationale Umsetzung für den europäischen grünen Pass anstrebe. „Hierbei sollte von Beginn an Interoperabilität angestrebt werden, damit mittelfristig auch eine Lösung für den Verkehr mit Nicht-EU-Staaten möglich wird“, heißt es in der Erklärung. Zudem brauche es eine „evidenzbasierte Orientierung von Einreiseregelungen und Testpflichten am realen Infektionsgeschehen“. Die pauschale Testpflicht vor Abflug nach Deutschland sei auf jene Flugreisende zu beschränken, die aus einem Risikogebiet einreisen. „Das Festhalten an der pauschalen Testpflicht für alle Reisenden ist hingegen bei Einreise aus Nicht-Risikogebieten unverhältnismäßig, da sie Prozessabläufe im internationalen Luftverkehr unnötig verkompliziert“, heißt es in der Erklärung weiter. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Flugpassagiere während der Coronakrise, über dts Nachrichtenagentur

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