Deutscher Zoll stellt 2016 über 500 Kilogramm Ecstasy sicher


Der Zoll hat in drei Fällen über 500 Kilogramm Ecstasy sichergestellt; insgesamt rund 1,3 Millionen Stück Tabletten. Dabei wurden drei Tatverdächtige im Alter zwischen 26 und 50 Jahren festgenommen, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden.

Bereits Anfang Juli dieses Jahres entdeckte eine Zöllnerin in Regensburg bei einer Exportlieferung beachtliche 250 Kilogramm – rund 635.000 Stück – bunter Ecstasy Tabletten. Diese waren nicht besonders versteckt, sondern befanden sich auf der Ladefläche eines mit Eisenrohren beladenen Sattelzuges, der zur Zollabfertigung Richtung Türkei beim Zollamt vorfuhr. Dies ist eine der größten Sicherstellungen von Ecstasy Tabletten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Im August gelang Zöllnern aus Bremerhaven bei der Kontrolle eines unbeladenen Lastkraftwagens der nächste rekordverdächtige Schlag gegen internationale Rauschgiftschmuggler. Auf dem Autohof Bremerhaven-Wulsdorf an der Bundesautobahn 27 fanden sie im Führerhaus versteckt 115 Kilogramm, beziehungsweise 300.000 Stück bunte Ecstasy Pillen.

Hamburger Zollfahnder landeten schließlich im September den dritten Streich. Bei der Durchsuchung eines Lastkraftwagens, auf den die Fahnder bei ihren Ermittlungen in Bremerhaven gestoßen waren, fanden sie 370.000 Stück bunte Ecstasy Tabletten mit einem Gewicht von gut 150 Kilogramm.

Der Präsident der Generalzolldirektion, Uwe Schröder, ist stolz auf die Zöllnerinnen und Zöllner: „Der Zoll beschlagnahmt im laufenden Jahr nahezu täglich synthetisches Rauschgift. Mit dem richtigen Gespür und guter Zusammenarbeit ist uns mit diesen drei großen Sicherstellungen ein beachtlicher Erfolg gegen den internationalen Drogenschmuggel gelungen. Allerdings macht mir diese Entwicklung auch Sorgen. Synthetische Drogen stellen ein großes und unkalkulierbares Risiko für die Konsumenten dar. Man kann nie wissen, welche Inhaltsstoffe und in welcher Konzentration diese vorhanden sind. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, diese enorme Menge Rauschgift dem Markt zu entziehen.“

Der Begriff „Ecstasy“ bezeichnete ursprünglich nur Präparate mit dem Wirkstoff MDMA (chemische Bezeichnung: 3,4 – Methylendioxy-N-Methylamfetamin). Nach dem Verbot von MDMA wurden Tabletten mit anderen, teils wesentlich gefährlicheren und unberechenbaren Wirkstoffen als „Ecstasy“ verkauft. Besonders gefährlich ist die Substanz PMMA (Paramethoxymetamfetamin) als Wirkstoff in den Ecstasy Tabletten, deren Konsum zu zahlreichen Todesfällen führt. Ursache ist die im Vergleich zu MDMA verzögerte Freisetzung von PMMA im Körper. Die Konsumenten nehmen auf Grund dieser verzögerten Wirkung häufig mehrere „Ecstasy“-Tabletten mit PMMA ein, da sie von einem geringeren Wirkstoffgehalt der Tabletten ausgehen. Zudem ist der Wirkstoffgehalt sowohl zwischen den verschiedenen Tablettensorten als auch zwischen den Tabletten einer Sorte nicht immer gleich, da die Herstellung selten unter standardisierten Bedingungen erfolgt. Dies birgt die Gefahr der Überdosierung für die Konsumenten und kann zu drastischen gesundheitlichen Beschwerden führen. Auffallend ist auch die Entwicklung der Wirkstoffgehalte an MDMA pro Tablette. Hier ist in den Jahren von 2011 bis 2015 eine leichte, stetige Zunahme bei den durchschnittlichen Wirkstoffgehalten erkennbar.

Foto: © obs/Generalzolldirektion. Uwe Schröder, Präsident der Generalzolldirektion

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