Deutsches Kinderhilfswerk will mehr Spielstraßen

Deutsches Kinderhilfswerk will mehr Spielstraßen

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen Weltspieltag, deutschlandweit die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen, sogenannten „Spielstraßen“, in Wohngebieten zu erleichtern. Dazu sollten Bundesregierung und Bundestag baldmöglichst eine entsprechende Initiative zur Änderung der Straßenverkehrsordnung ergreifen. Außerdem schlägt der Verband eine Diskussion darüber vor, ob es zukünftig einmal im Jahr einen autofreien Sonntag geben soll, an dem Kinder überall in der Stadt und auf den Straßen spielen können.

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes hatte für beide Forderungen breite Zustimmungsraten in der Bevölkerung ergeben. „Die bisherige Rechtslage erschwert vielen Kommunen die Einrichtung von Spielstraßen. So dürfen Geh- und Fahrwege baulich nicht voneinander abgetrennt sein. Außerdem muss klar sein, dass in diesem Bereich die Aufenthaltsfunktion überwiegt. Durch diese Vorgaben fehlen vielen Kommunen die finanziellen Mittel, um Straßen in Spielstraßen umzuwandeln“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Verkehrsberuhigte Bereiche und Spielstraßen verdrängen zwar nicht den Autoverkehr aus den Innenstädten, schaffen aber mehr Spielraum für Kinder und damit mehr Lebensqualität im Wohnumfeld“, so Hofmann weiter.

„Kinder müssen Kinder sein dürfen. Dafür brauchen sie Freiräume zum Spielen, Toben und Entdecken. Das gehört zum Kind-sein einfach dazu. Wer die Welt spielerisch entdeckt, entwickelt Kreativität und Empathie. Davon kann eine Gesellschaft nie genug haben. Kinder haben ein Recht auf Spielen, egal ob in den Städten oder auf dem Land. Für die Umsetzung dieses Rechtes muss die Politik sorgen. Ein kinderfreundliches Klima zu schaffen, geht uns alle an“, sagt Beate Walter-Rosenheimer, Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages.

„Zum Glück sind Kinder sehr erfindungsreich. Wenn man ihnen bunte Stifte und einen Schubs in Richtung weißer Wand gibt, dann wissen sie genau, was zu tun ist. Was das spielerische Zweckentfremden von städtischer Architektur angeht, habe ich großes Vertrauen in die Kreativität junger Menschen“, unterstreicht Ralph Caspers, Botschafter des Weltspieltages.

Foto: Parkende Autos in einer Straße, über dts Nachrichtenagentur

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