Die Goldverarbeitung in der Schweiz

Die Schweiz ist nicht nur für die Alpen, edle Schokolade, Käse und ihre Banken bekannt, sondern hat sich in der Welt einen Ruf für hochqualitative Veredelung von Rohstoffen in aufwendigen und anspruchsvollen Verarbeitungsprozessen erarbeitet. Rund vierzig Prozent des weltweit geförderten Goldvorkommens wird in der Schweiz weiterverarbeitet.

Gold ist eines der am seltensten vorkommenden Edelmetalle der Welt. Jährlich werden nur deutlich weniger als zweitausend Tonnen dieses Edelmetalls weltweit gefördert. Nach dem Abbau des Goldes fängt der Verarbeitungsprozess aber erst richtig an. Denn den eigentlichen Wert erhält das Gold, wenn es zu Goldbarren, Schmuck, technischen oder medizinischen Produkten verarbeitet worden ist. Dies geschieht in der Schweiz in fünf großen Goldschmelzen, die mit ihrem bedeutenden Fachwissen eine große Wertsteigerung des Edelmetalls erzielen.

Goldkurs sinkt aktuell

Während in den Zeiten der globalen Finanzkrise ab 2008 viele Kurse an den Börsen in den Keller gerauscht sind, stieg der Preis des Goldes am Markt rapide in die Höhe. Die riesige Nachfrage in das Edelmetall als verhältnismäßig sicher geltende als Finanzanlage hat den Preis auf ein Allzeithoch schnellen lassen. Anleger verlangten nach physischem Gold oder dessen Wertpapier im Handel wie nie zuvor.

Die große Nachfrage hat bei den Goldunternehmen weltweit zu neuen Investitionen geführt, die in teuren Projekten neue Goldvorkommen erschließen sollten. Mit dem aktuell sinkenden Goldpreis und der rückgängigen Nachfrage der Anleger ziehen diese Investitionen allerdings alarmierende Folgen nach sich. Denn die schweizerischen Goldschmelzen könnten in eine drohende Krise rutschen, wenn die Nachfrage weiter zurück geht und der Goldpreis weiter sinkt. Aber es sind nicht nur die sinkenden Goldpreise, die bei den schweizerischen Unternehmen Handlungsbedarf fordern. Auch der Herstellungsprozess benötigt dringende und weitreichende Reformen.

Nicht alles Gold was glänzt

Hauptlieferant des Rohstoffes Gold ist Südamerika mit seinen großen Vorkommen. Bei der Nennung Südamerikas als Goldlieferant leuchten bei Menschenrechtlern allerdings die Alarmglocken auf, denn die Arbeiter müssen dort oft unter unmenschlichen Bedingungen für zu niedrige Löhne arbeiten müssen. Auch die Umwelt wird bei dem Abbau des Edelmetalls nicht ausreichend geschützt.

In der Schweiz wurde bereits die Better Gold Initiative, kurz BGI, gegründet, die in den kompletten Prozess der Goldgewinnung mehr Transparenz bringen und Korruption sowie Verletzungen von Menschenrechten verhindern soll. Allerdings ist diese Organisation erst ganz am Anfang ihrer Arbeit und es werden bereits Stimmen laut, dass die BGI ihre Arbeit ausweiten muss. Denn nur ein fairer Prozess der Goldgewinnung wird auch langfristig der Schweiz ihren Rang als wichtigstes Gold verarbeitendes Land der Welt sichern.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen