Drei Jahre sind vergangen, seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Für viele ukrainische Geflüchtete, die in Berlin Zuflucht gefunden haben, ist dieser Tag von besonderer Bedeutung. AFPTV hat sich vor einem Aufnahmezentrum in der deutschen Hauptstadt umgehört, um die Gedanken und Gefühle der Menschen zu diesem Jahrestag einzufangen.
Gemischte Gefühle und Erinnerungen
Die Gespräche mit den Geflüchteten offenbaren eine breite Palette von Emotionen. Viele berichten von Trauer und Schmerz über den anhaltenden Konflikt in ihrer Heimat. Gleichzeitig äußern sie Dankbarkeit für die Aufnahme und Unterstützung, die sie in Deutschland erfahren haben.
Eine junge Mutter erzählt: „Es ist schwer zu glauben, dass schon drei Jahre vergangen sind. Die Erinnerungen an unsere Flucht sind immer noch so frisch. Wir sind dankbar für die Sicherheit hier, aber unser Herz ist bei unseren Familien und Freunden in der Ukraine.“
Hoffnung auf Frieden und Rückkehr
Trotz der langen Dauer des Konflikts bleibt die Hoffnung auf ein Ende des Krieges und eine mögliche Rückkehr in die Heimat bei vielen Geflüchteten lebendig. Ein älterer Mann teilt seine Gedanken: „Ich träume jeden Tag davon, nach Hause zurückzukehren. Aber ich weiß auch, dass es noch lange dauern kann. Wir müssen stark bleiben und weiter hoffen.“
Integration und Zukunftsperspektiven
Viele der Befragten sprechen auch über ihre Erfahrungen mit der Integration in Deutschland. Sie berichten von Fortschritten beim Erlernen der deutschen Sprache und bei der Suche nach Arbeit oder Ausbildungsmöglichkeiten.
Eine junge Frau erzählt: „Ich habe hier eine Ausbildung begonnen. Es ist nicht einfach, aber ich bin entschlossen, mir hier eine Zukunft aufzubauen, auch wenn ich eines Tages in die Ukraine zurückkehren möchte.“
Sorge um Angehörige in der Ukraine
Ein wiederkehrendes Thema in den Gesprächen ist die ständige Sorge um Familienangehörige und Freunde, die noch in der Ukraine leben. Viele berichten von regelmäßigen Kontakten über soziale Medien und Telefonate, um sich über die Sicherheit ihrer Lieben zu vergewissern.
„Jedes Mal, wenn ich von Angriffen höre, zittere ich um meine Eltern“, sagt ein junger Mann. „Der Gedanke, dass sie jederzeit in Gefahr sein könnten, lässt mich nicht los.“
Solidarität und Gemeinschaft
Die Geflüchteten betonen auch die Bedeutung der Solidarität untereinander. Viele haben in Berlin Netzwerke und Gemeinschaften gebildet, die sich gegenseitig unterstützen und Trost spenden.
Eine Frau mittleren Alters erklärt: „Wir treffen uns regelmäßig, tauschen Informationen aus und helfen einander. Diese Gemeinschaft gibt uns Kraft in schweren Zeiten.“
Blick in die Zukunft
Zum Abschluss der Gespräche äußern viele der Befragten ihre Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft. Sie träumen von einem friedlichen Ende des Konflikts, von einem Wiederaufbau ihrer Heimat und von der Möglichkeit, frei zwischen zwei Kulturen und Ländern zu leben.
Ein junger Vater fasst zusammen: „Wir sind dankbar für die Sicherheit und die Chancen, die wir hier haben. Aber unser größter Wunsch ist es, dass unsere Kinder in einer friedlichen Ukraine aufwachsen können. Wir hoffen, dass dieser Traum eines Tages Wirklichkeit wird.“
Ein Tag der Reflexion und des Zusammenhalts
Der dritte Jahrestag des russischen Angriffskrieges ist für die ukrainischen Geflüchteten in Berlin ein Tag der gemischten Gefühle. Er erinnert an die Schrecken des Krieges und den Schmerz der Trennung, zeigt aber auch die Stärke und Resilienz dieser Menschen. Ihre Geschichten verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, aber auch ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
