Einbrecher haben Hochkonjunktur

In Deutschland wird etwa alle drei Minuten eingebrochen, wodurch ein Schaden von 400 Mio. Euro entsteht. Das sind die Zahlen aus 2016. In der Polizeilichen Kriminalstatistik beobachtet das Bundeskriminalamt (BKA) dass es sich bei den Tatverdächtigen immer mehr um Ausländer handelt, die nach Deutschland kommen. Seit 1999 wuchs deren Anteil jährlich von 19,8 % auf über 42,5 % in 2016. Die Zahl der Personen aus den südost- und osteuropäischen Staaten ist nach Angaben des BKA überproportional angestiegen. Aufgrund dessen, dass diese Gruppen sehr weite Wege zurücklegen, wird bei den Ermittlern von „reisenden Tätern“ gesprochen, von denen die meisten aus Serbien, Rumänien und Albanien stammen.

Die ständige Gefahr in Deutschland

Über die Einbruchszahlen wurde in den vergangenen Jahren bereits viel diskutiert. Nachdem die Zahlen über einen Zeitraum von vielen Jahren stetig anstiegen, konnte zuletzt eine Stagnation beobachtet werden. Aber die Frage die sich stellt, ist, welche Aussichten das für die verängstigten Bürger gibt, die ihre eigenen vier Wände so gut wie möglich schützen möchten, ebenso wie ihr Leben?

Die absoluten Zahlen geben kaum Hoffnung auf eine Besserung. Denn im Schnitt findet alle drei Minuten in Deutschland ein Einbruch statt. Dabei sind nicht nur verlassene Häuser in der Dunkelheit das Ziel der Täter. Dass der Ernst der Lage klar und mehr erkannt wird, dafür sorgen auch die Aufklärungsraten, die unterm Strich weniger als 10 % betragen. Besonders in Hinsicht auf die nächsten Jahre ist es von großer Bedeutung, dass die Bürger selbst in Verantwortung treten und ihre eigenen vier Wände absichern und mit Hilfe einer Überwachungskamera alles im Blick haben.

Damit die verfügbaren Maßnahmen besser abgeschätzt werden können, und eine entsprechende Entscheidung getroffen werden kann, sollten sich die Bürger den Rat von einem Fachmann einholen. Diese können die möglichen Schwachstellen analysieren und die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten unterbreiten.

Ländliche Regionen nicht so stark betroffen wie die Städte

Ein Blick auf die Grafik zeigt, dass es im Bezug auf die Einbruchszahlen ein enormes regionales Gefälle in Deutschland gibt. Die drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin stehen im Ländervergleich an der Spitze. So kommen in Bremen jährlich rund 460 Einbrüche auf 100.000 Einwohner. Die Bremer-Quote ist damit doppelt so hoch wie die in Niedersachsen und sogar achtmal höher als in Bayern. Bei einem Wohnungseinbruch wird von den Soziologen von einem „urbanen Delikt“ gesprochen. Gemeint ist damit, dass in den Städten die über Brennpunkte verfügen und in denen viele Menschen leben, die sich in einer schwierigen sozialen Lage befinden, deutlich häufiger eingebrochen wird.

Aber auch die sogenannten „reisenden Täter“ sind vorzugsweise in den städtischen Regionen aktiv. Von dort können Sie ihre Einbruchstouren starten, die sie in die nähere oder weitere Umgebung führt. Es ist nicht selten, dass die Serientäter und Banden in jedem Jahr in ganz bestimmte Regionen zurückkehren, wo sie sich auskennen.

Oftmals sind die Täter, die im gleichen Ort leben, wo sie zuschlagen, sind oftmals bei der Polizei bekannt. Größtenteils setzen sie sich aus „älteren Gewohnheitstätern“ zusammen sowie Banden von Jugendlichen, Heranwachsenden und Drogenkonsumenten. Letztere finanzieren durch die Einbrüche ihre Drogensucht.

Werden die Einbruchszahlen zurückgehen? Gibt es eine Trendwende?

2016 waren die Einbrecher in Deutschland rund 151.000 Mal aktiv und es blieb dabei 67.000 Mal beim Versuch. Die Zahl ging erstmals seit 10 Jahren wieder zurück, nachdem es bis 2015 zu einem regelmäßigen Anstieg kam. Für 2017 erwartete das BKA ebenfalls rückläufige Zahlen, doch aktuell zeigen die Zahlen 165.000 Einbrüche in Deutschland auf. Das sind so viele Einbrüche wie lange nicht mehr! Was die Aufklärungsrate angeht, so bleibt diese weiterhin gering.

2016 konnte nur rund jeder sechste Einbruch laut der Kriminalstatistik bundesweit aufgeklärt werden. Wobei der Anteil der Verurteilungen sogar unter 10 % liegt. Laut Kriminologin und BKA sind die Ermittlungen bei Einbrüchen schwieriger als bei anderen Delikten. Nur selten ist es möglich, die Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen, und zudem gibt es nur wenige Zeugen. Auch die spuren die von den Tätern hinterlassen werden sind gering. Erschwerend kommt hinzu, dass bei organisierten Banden mit einem größeren Aktionsradius, die Tatserien erkannt und die zentralen Ermittlungen initiiert werden müssen. Die Justiz hat 2016 in nur 43 Verfahren wegen Einbruchs in Zusammenhang mit organisierter Kriminalität ermittelt.

Polizei, Ermittler und Justiz stehen unter Druck

Aufgrund der steigenden Einbruchszahlen stehen Ermittler und Politiker unter Druck, damit der Kampf gegen die Einbrecher verstärkt wird. Zuletzt sorgte die Bundesregierung für eine Strafverschärfung, durch die eine Mindeststrafe von einem Jahr Haft für einen Einbruch in eine Privatwohnung vorgesehen ist, wobei der Rahmen bis zu einer 10-jährigen Freiheitsstrafe reicht. Zuvor waren es sechs Monate!

Von der Polizei wird weiterhin dazu geraten, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Zum einen bedeutet dass, das die eigene Abwesenheit so gut wie möglich verschleiert werden sollte. Das funktioniert bspw. durch eine Zeitschaltuhr, die an die Beleuchtung des Hauses angeschlossen wird. Der dadurch entstehenden Rhythmus wirkt auf den ersten Blick natürlich und fällt nicht auf. Auch das Leeren des Briefkastens durch den Nachbarn ist hilfreich, damit das Objekt nicht zu einem attraktiven Ziel für den Einbrecher wird. Aber auch Kosten und Mühen sollten nicht gescheut werden, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände und sein hab und Gut zu sichern.

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