Geschichten darüber, wie Leute durch den Aktienhandel über Nacht zum Millionär wurden, kennt jeder. Diese Erfolgsstorys klingen zumeist zu gut, um wahr zu sein.
Richtig ist, dass Aktien in Zeiten niedriger Zinsen hohe Erträge versprechen. Wer sein Geld richtig in Aktien anlegt, der kann so durchaus ein kleines Vermögen aufbauen. Wichtig dafür sind ein breit gestreutes Aktien-Portfolio und ein langer Anlagezeitraum. Denn am Aktienmarkt gilt ein Motto: Langfristig gleichen sich kurzfristige Schwankungen aus. Aktien versprechen auf die Dauer höhere Renditen als bspw. Festgeldkonten oder Anleihepapiere.
Mit Aktien handeln – es gilt vieles zu beachten
Vielleicht hat der eine oder andere den Hollywood-Film „The Wolf of Wall Street“ mit Leonardo DiCaprio in der Rolle des Börsenmaklers Jordan Belfort gesehen?! In dem Fall kommt sicherlich das eine oder andere Bild in den Kopf, wie der Handel mit Aktien ablaufen könnte: Mit Drogen und Alkohol, Sex, hübschen Frauen, viel Luxus und mit viel Geld.
Im übrigen: Der Hollywoodstreifen basiert auf einer echten Geschichte. Der Geschichte von Jordan Belfort der sich Millionen ergaunerte – wofür er letztendlich hinter schwedische Gardinen wanderte. Aber letztendlich läuft der Aktienhandel wesentlich gesitteter ab. Denn es geht weniger um das schnelle Geld, das nur dann zu machen ist, wenn ein großes Risiko eingegangen wird. Privatanleger können vielmehr langfristig von einer Investition in Aktien profitieren. Aber dafür ist es ebenfalls wichtig, welche Unterschiede es gibt und wie der Handel funktioniert – und wie letztendlich der Einstieg in den Aktienhandel funktioniert.
Zuerst lernen, dann mit dem Handel starten
Anzumerken ist, dass es jedem möglich ist, zu lernen, wie mit Aktien gehandelt wird. Allerdings ist dafür ein grundsätzliches Interesse für die Finanzmärkte notwendig und Zeit. Hilfreich kann das Paper Trading sein, das für den Börsenhandel im „Demo-Modus“ steht. Das bedeutet jedoch nicht, dass hier unter unrealistischen Bedingungen gehandelt wird, sondern ganz im Gegenteil. Viele online Broker stellen ihre Handelssoftware kostenlos zur Verfügung, um den angehenden Tradern einen Einblick in den Handel und die Handelssoftware zu geben. So ist es Trading-Einsteigern möglich, problemlos und ohne finanzielles Risiko den Einstieg zu wagen.
Der Begriff „Paper Trading“ stammt aus der Zeit, als es noch kein Internet gab. Bereits damals wollte man die potenziellen Kursbewegungen simulieren, was sich aber umständlicher darstellte als heute, denn jeder Schritt musste auf Papier niedergeschrieben werden. Heute reichen wenige Klicks aus für die Simulation von Kursbewegungen und den eigenen Transaktionen.
Die unterschiedlichen Arten des Aktienhandels
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten des Aktienhandels unterschieden. Zum einen gibt es das Day-Trading. Dabei beobachtet der Trader jeden Tag die Entwicklung des Aktienmarktes und je nachdem, wie sich die Aktie entwickelt, kauft oder verkauft er diese. Das bedeutet, dass versucht wird, von den tagesaktuellen Kursgewinnen zu profitieren. Es geht hier nicht um eine langfristige Anlage, sondern eher um kurzfristige Gewinnmöglichkeiten. Der Nachteil am Day-Trading ist, dass das Risiko viel höher ist. Denn schließlich ist es selbst den Experten nicht möglich, vorher zusagen, ob eine Aktie steigt oder fällt.
Die zweite Art des Aktienhandels ist die langfristige Investition. Hier kauft der Investor auf einen Schlag Aktien oder investiert in einen Aktienfonds und wartet ab, das der Wert steigt. Bei einem Aktienfond handelt es sich um eine Art Korb, in dem viele verschiedene Aktien liegen. Dadurch ist das Geld gestreut und das Verlustrisiko wird verringert. Der sogenannte ETF oder auch Indexfond ist ein spezieller Aktienfonds, bei dem ein Computer-Algorithmus einen Aktienindex nachbildet. Aus diesem Grund weisen die ETFs im Vergleich zu den einzelnen Aktien ein geringeres Risiko auf und sind damit insbesondere für Privatanleger geeignet.
Für Einsteiger und Aktienanfänger ist die zweite Variante empfehlenswert. Denn sie kennen sich noch nicht mit dem Aktienhandel aus, sodass es leicht zu Fehlern und damit Verlusten kommt. Deshalb ist es am besten, Geld über einen Aktien- oder ETF-Sparplan breit zu streuen und über einen langfristigen Zeitraum von mehr als zehn Jahren darin zu investieren.
Wer an der Börse handeln will, der sollte sich einlesen
Diejenigen die nicht in ETFs investieren wollen, sondern sich für das Traden von Aktien interessieren, die sollten sich nicht scheuen zu fragen, selbst wenn es „dumme Fragen“ sind. Dabei ist es sinnvoll, von ganz vor zu starten. Das heißt, sich zu informieren, wie die Börse funktioniert, welche Wertpapiere es gibt und worauf es bei Depots zu achten gilt. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Informationen über die Börsenplätze einzuholen, darauf vorbereitet zu sein, welche Gebühren entstehen können und wie das Thema Steuern und Börse zusammenhängen.
Dabei geht es nicht nur darum, sicherzugehen, sein Geld möglichst sinnvoll, sicher und gewinnbringend anzulegen, sondern ebenfalls um den Fakt, böse Überraschungen zu vermeiden. Niemand muss ein Profi werden, bevor der Wertpapierhandel beginnt, aber desto besser man vorbereitet ist, desto höher sind die Chancen auf Erfolg.