Während in vielen Regionen Deutschlands die Sanierung und der Ausbau von Schulgebäuden mit stetig steigenden Kosten und lange andauernden Bauprojekten zu kämpfen haben, gibt es in Friedberg ein positives Gegenbeispiel. Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde hier der Erweiterungsbau der Grundschule Friedberg Süd fertiggestellt – und das sogar zu geringeren Kosten als ursprünglich geplant.
Hochwertige Ausstattung und moderne Architektur
Der neue Anbau umfasst auf zwei Stockwerken insgesamt acht helle, großzügige Klassenräume sowie eine Lehrküche und einen Mehrzweckraum. Besonders beeindruckend sind die Raumhöhen von über drei Metern, die viel Platz und Licht in die Räume bringen. Die Fensterfront an der Südseite sorgt für eine natürliche Ausleuchtung der Klassenzimmer. Modernste Gebäudetechnik wie eine effiziente Heizungsanlage und eine kontrollierte Lüftung tragen zum Energiesparen und zum Wohlbefinden der Schüler bei. Abgerundet wird die hochwertige Ausstattung durch eine ansprechende, kindgerechte Innenraumgestaltung mit hellen Farben und Holzelementen.
Erweiterung statt Neubau
Im Zuge der Planung wurde sorgfältig geprüft, ob ein Neubau der Grundschule die bessere Option gewesen wäre. Letztendlich entschied man sich jedoch für den Erweiterungsbau, da die vorhandene Infrastruktur wie Turnhalle, Schulhof und Verwaltungsgebäude weitergenutzt werden konnten. Durch diesen integrativen Ansatz ließen sich die Kosten deutlich reduzieren. Zudem konnte der laufende Schulbetrieb während der gesamten Bauphase aufrechterhalten werden, was den Alltag für Lehrer und Schüler erheblich erleichterte.
Kooperation und Planung als Schlüssel zum Erfolg
Entscheidend für den reibungslosen Projektverlauf waren laut Bürgermeister Karl Heinz Kandler vor allem zwei Faktoren: die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine sorgfältige, langfristige Planung. „Von Anfang an haben wir Architekten, Ingenieure, Behördenvertreter und Schulleitung an einem Strang gezogen“, betont Kandler. „Das hat es uns ermöglicht, Probleme frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu finden, bevor sie eskalieren konnten.“
Bereits in der Konzeptionsphase wurde intensiv mit Lehrern, Eltern und Schülern kommuniziert, um deren Bedürfnisse und Anregungen in die Planung einfließen zu lassen. Auch während der Bauarbeiten wurde großer Wert darauf gelegt, den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören. Regelmäßige Abstimmungen zwischen Bauleitung und Schulleitung sowie rechtzeitige Information der Eltern über anstehende Maßnahmen trugen wesentlich dazu bei.
Finanzierung durch Förderprogramme
Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Erschließung von Fördermitteln. Durch die Beantragung von Zuschüssen aus Landes- und Bundesprogrammen zur Verbesserung der Infrastruktur an Schulen konnten die Kosten für die Gemeinde deutlich reduziert werden. „Ohne diese Fördergelder hätten wir das Projekt in diesem Umfang nicht stemmen können“, so Kandler. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf rund 6,5 Millionen Euro, von denen knapp 4 Millionen durch Fördermittel gedeckt wurden.
Positive Resonanz in der Bevölkerung
Der Erweiterungsbau stößt bei Schülern, Eltern und Lehrern auf sehr große Begeisterung. „Endlich haben wir zeitgemäße, helle und freundliche Räume, in denen sich unsere Kinder wohlfühlen können“, freut sich Schulleiter Thomas Müller. Auch bei den Anwohnern kommt der Neubau sehr gut an. „Die Schule ist jetzt nicht nur moderner, sondern auch viel attraktiver anzuschauen“, meint Anwohnerin Petra Schneider.
Vorbild für andere Kommunen
Der gelungene Erweiterungsbau in Friedberg zeigt, dass es durchaus möglich ist, Schulen bedarfsgerecht und kostengünstig zu modernisieren. „Unser Projekt ist sicher nicht das Allheilmittel für alle Schulbauprobleme, aber es beweist, dass es auch anders gehen kann“, betont Bürgermeister Kandler. Er hofft, dass andere Kommunen von den Erfahrungen in Friedberg lernen und ähnliche Wege beschreiten können. „Letztendlich geht es darum, unseren Kindern die bestmöglichen Lernbedingungen zu bieten – und das muss nicht immer ein Neubau sein.“
