Ethikrat: Familien und Jüngere durch Pandemie "enorm belastet"

Die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, hat sich für mehr Anerkennung für die Leistung von jüngeren Menschen und Familien während der Pandemie ausgesprochen. „Familien und die jüngere Generation sind durch die Pandemie enorm belastet worden“, sagte Buyx der „Rheinischen Post“. Das zeige sich umso stärker, je länger diese dauere.

„Das ist weniger die direkte Bedrohung durch das Virus wie bei älteren Menschen und Risikogruppen, sondern es sind die psychische und ökonomische Belastung, die Verluste und Versäumnisse bei Bildung, sozialer Entwicklung, Berufsanfang usw.“ Sie wünsche sich da mehr Anerkennung für diese solidarische Leistung, mehr konkrete Angebote, und auch viel Rücksicht durch jene, die jetzt schon geschützt seien. „Zugleich brauchen wir dringend kreative und umfassende Initiativen und Programme, wie man zukünftig in der jüngeren Generation unterstützen, kompensieren, ausgleichen kann“, so Buyx. Mit Blick auf die Impfkampagne der Bundesregierung verteidigte sie jedoch das Vorgehen, jüngeren Menschen nicht vorrangig ein Impfangebot zu machen. „Die Studien an Kindern und Jugendlichen haben später begonnen, als die an Erwachsenen. Deshalb ist es ganz folgerichtig, dass beim Impfen nicht von vornherein mit Kindern geplant wurde – man hat einfach in Europa noch keinen Impfstoff für die unter 16-Jährigen, und es muss ja sorgfältig geprüft werden“, sagte die Ethikratsvorsitzende. „Jetzt sind die Studien-Daten und auch die ersten Impferfahrungen aber wohl so gut, dass man nun den Blick auf Kinder und Jugendliche richten sollte, zumal sich die spätere Phase der Pandemie eben besonders in den noch ungeimpften Gruppen abspielen wird“, so Buyx weiter. (dts Nachrichtenagentur)
Foto: Jugendlicher mit Schutzmaske in einer S-Bahn, über dts Nachrichtenagentur

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