Ex-BND-Chef rät deutschen Firmen zum Ausstieg aus Iran-Geschäft

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Iran-Atom-Abkommen rät der Ex-Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, deutschen Firmen zum Ausstieg aus dem Iran-Geschäft. Hanning sagte am Dienstag der „Ich rate zur größtmöglichen Zurückhaltung und zum Rückzug aus dem Iran.“ Angesichts der von den USA angedrohten Sanktionen gegen den Iran und Staaten und Firmen, die mit ihm Geschäfte machen, sagte Hanning: „Europa sollte nicht versuchen, diese Sanktionen zu unterlaufen.“

Grundsätzlich hält er den Schritt der USA, das Abkommen einseitig aufzukündigen, für strategisch richtig. „Ich hätte mir aber gewünscht, dass US-Präsident Trump vorher versucht hätte, mit dem Iran einzelne Punkte neu zu verhandeln“, so Hanning. Ohne die USA hätte das Abkommen keine Chance auf Erfolg. „Das Iran-Abkommen hatte erhebliche Schwächen.“ Als Beispiel nannte er der „Bild“ das Raketen-Programm, das von dem Abkommen, das den Aufstieg des Iran zur militärischen Nuklearmacht verhindern soll, ausgenommen ist: „Die Revolutionsgarden haben das Programm in einer Weise ausgebaut, dass es nur noch Sinn machte, wenn die Lang- und Mittelstreckenraketen am Ende auch mit Nuklearsprengköpfe bestückt werden.“ Auch über die destabilisierende Wirkung des Iran in der Region, etwa in Syrien, im Nahost-Konflikt und dem Jemen müsste dringend mit Teheran geredet werden, so Hanning – „am besten aber vor einer Aufkündigung des Uran-Deals“. Hanning sitzt unter anderen zusammen mit dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John R. Bolton, im Beirat der Initiative „United Against Nuclear Iran“ (UANI), die über die Aufrüstung und das Nuklear-Programm des Iran aufklärt.

Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

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