FDP-Außenexperte will Abzugsstrategie für Bundeswehr in Afghanistan

Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Bijan Djir-Sarai, hat eine Abzugsstrategie für die Bundeswehr in Afghanistan gefordert, sollten sich die USA aus dem Land zurückziehen. „Die FDP hat die Einsätze bisher immer mitgetragen. Aber ohne die USA als wichtigsten Verbündeten wird man diesen Einsatz nicht fortsetzen können“, sagte Djir-Sarai der „Welt“ (Donnerstagsausgabe).

Sollten die US-Truppen abgezogen werden, „können wir nicht bleiben.“ Als Teil einer internationalen Verantwortungsgemeinschaft könne man zwar nicht überstürzt das Land verlassen. „Aber wir brauchen definitiv eine Evaluation des Einsatzes, inklusive einer Abzugsperspektive und einer Exit-Strategie“, so der FDP-Politiker weiter. Dies müsse auch im Text des Mandats, dass der Bundestag Ende März verlängern soll, festgehalten werden. Djir-Sarai kritisierte zugleich, dass US-Präsident Donald Trump seine Abzugspläne im Dezember ohne Absprache mit den Partnern der Militär-Allianz bekannt gegeben hatte. „Mich stört die Art und Weise, wie die Amerikaner mit ihren Verbündeten umgehen“, so der FDP-Bundestagsabgeordnete. Dass die Entscheidung „im Grunde genommen einfach so per Tweet verkündet wird und dass die Bundesregierung bis heute nicht offiziell informiert wurde, finde ich problematisch“, sagte Djir-Sarai der „Welt“. Er habe aber Verständnis für den Wunsch der Amerikaner, den Einsatz zu einem Ende bringen zu wollen. „Die afghanischen Sicherheitskräfte müssen irgendwann in der Lage sein, die Sicherheit selbst zu tragen“, so der FDP-Außenexperte weiter.

Foto: Afghanistan, über dts Nachrichtenagentur

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