In einem Interview äußerte sich der finnische Präsident Sauli Niinistö kürzlich besorgt über die Gefahr eines Krieges und das Wiedererstarken der russischen Militärmacht. Finnland ist seit April Mitglied der NATO und ist sich der Notwendigkeit bewusst, dass Europa angesichts der wachsenden Bedrohung durch seinen östlichen Nachbarn seine eigene Sicherheit und Stabilität gewährleisten muss.
Niinistös Aufforderung an Europa, „aufzuwachen“ und seine militärische Bereitschaft zu erhöhen, ist nicht unbegründet. Russlands Handlungen der letzten Jahre, einschließlich der Annexion der Krim und der Intervention in der Ukraine, haben auf dem ganzen Kontinent die Alarmglocken schrillen lassen. Während die diplomatischen Bemühungen zur Lösung dieser Probleme fortgesetzt werden müssen, ist es für Europa auch wichtig, über die militärischen Kapazitäten zu verfügen, um sich notfalls verteidigen zu können.
Die Warnung des Präsidenten kommt zu einer Zeit, in der viele europäische Länder mit den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zu kämpfen haben. Niinistö argumentiert jedoch, dass Investitionen in die Verteidigung nicht nur eine Frage der nationalen Sicherheit sind, sondern auch ein wichtiger Motor für Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Trotz der langjährigen Neutralitätspolitik Finnlands hat das Land in den letzten Jahren seine militärische Zusammenarbeit mit der NATO verstärkt. Dazu gehören gemeinsame Militärübungen und eine verstärkte Beteiligung an NATO-geführten Auslandseinsätzen. Wie Niinistö in seinem Interview anmerkte, ist Finnlands NATO-Mitgliedschaft keine Sicherheitsgarantie, sondern vielmehr eine Verpflichtung, mit anderen Nationen zusammenzuarbeiten, um ein sichereres und stabileres Europa zu gewährleisten.
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Russland und andere potenzielle Gegner ist es klar, dass Europa einen proaktiveren Ansatz für seine eigene Verteidigung wählen muss. Der Aufruf des finnischen Präsidenten Niinistö zum Handeln ist eine rechtzeitige Erinnerung daran, dass die Sicherheit des Kontinents eine gemeinsame Verantwortung ist, die sowohl diplomatische als auch militärische Anstrengungen erfordert.
