Flüchtlinge: Tausende Akademiker wollen Anerkennung von Berufsabschlüssen

Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts NachrichtenagenturUnter den Flüchtlingen in Deutschland sind Tausende Akademiker, die hierzulande als Arzt, Ingenieur oder Informatiker arbeiten wollen. Allein im zweiten Halbjahr 2015 wollten mehr als 2.900 Asylbewerber ihren Berufsabschluss aus der Heimat in Deutschland anerkennen lassen, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Zahlen des Förderprogramms „Integration durch Qualifzierung“ (IQ). Das Programm wird unter anderem vom Bundesarbeitsministerium gefördert.

Der Großteil dieser Hochqualifizierten sind demnach Syrer (60 Prozent). Seltener als bei anderen Zuwanderergruppen finden sich unter ihnen Lehrer. „Unsere Beratungsstellen haben gut zu tun“, sagte Ottmar Döring, der wissenschaftliche Leiter der Fachstelle Beratung und Qualifizierung im Programm „IQ“. Seit 2012 wurden mehr als 60.000 Personen bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse beraten. Die Nachfrage nach Informationen seitens der Syrer ist den Informationen zufolge sprunghaft gestiegen: Vor dem Bürgerkrieg meldeten sich gerade einmal zehn oder 25 Interessierte im Quartal; mittlerweile liegt die Zahl bei 1.700 im Quartal, schreibt die „Welt“. Auch die IHK FOSA (Foreign Skills Approval), die für Berufsanerkennungen in Handwerk, Industrie und Handel zuständig ist, meldet eine steigende Zahl von ratsuchenden Flüchtlingen. Bei der IHK FOSA handelt es sich um einen Zusammenschluss von 76 Industrie- und Handelskammern mit Sitz in Nürnberg. Anträge aus den Herkunftsländern von Flüchtlingen – insbesondere Syrien, Irak, Afghanistan und Iran – hätten die IHK FOSA zwar schon seit ihrer Gründung im April 2012 erreicht. Aber: „Wir können derzeit einen Anstieg an Antragstellungen aus den genannten Ländern feststellen“, konstatierte Heike Klembt-Kriegel, Geschäftsführerin der IHK FOSA. Bei den Kammern melden sich demnach vor allem Antragsteller mit Berufen aus dem kaufmännischen Bereich, gefolgt von Berufen aus dem Bereich Elektronik und Informatik sowie Metallberufen.

Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert