Flüchtlingsfrage: Kardinal Woelki fürchtet Spaltung der Gesellschaft

Zum Weihnachtsfest hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki vor einer Spaltung der Gesellschaft in der Flüchtlingsfrage gewarnt: Wer Menschen, „die vor Krieg und Vertreibung, Vergewaltigung und Tod Schutz suchen, als `Asyltouristen` entwürdigt und ganze Bevölkerungsgruppen ausdrücklich vom bundesrepublikanischen Wir ausschließt, tritt eine Entwicklung in Gang, deren Auswirkungen nicht abzusehen sind“, sagte er der „Kölnischen Rundschau“ und der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgaben). Nach seinen Worten sei das Christentum nicht nur ein frommer Glaube, sondern auch eine konkrete Haltung gegenüber Mitmenschen. „Gott ist Mensch geworden, nicht `Bio-Deutscher`. Jeder Mensch darf sich darauf berufen, egal wo er herkommt“, so der Kardinal.

Das gelte auch in Anbetracht der zunehmenden Zahl von Muslimen hierzulande. So sei christliche Identität nach den Worten Woelkis nicht dazu geeignet, „ein demografisches Bollwerk gegen Zuwanderer zu errichten“. Abgrenzung müsse ausschließlich gegenüber denjenigen stattfinden, die die Werte unseres Grundgesetzes nicht akzeptierten. Mit Blick auf die im Jahresverlauf schlecht besuchten Gottesdienste sagte Woelki, auch die Menschen, die die Kirche nur zur Weihnachten aufsuchten, seien willkommen. Allerdings erinnerte der Erzbischof die Christen auch daran: „Sie haben eine Gottesdienst-Flatrate.“

Foto: Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur

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