Gabriel kritisiert Trumps Sanktionen gegen Nord Stream 2

Der frühere Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die US-Sanktionsdrohung gegen Nord Stream 2 als „mehr als widersprüchlich“ bezeichnet. Wenn es den Amerikanern wirklich um Energiesouveränität Europas gehen sollte, müsse man die Gasinfrastruktur ausbauen und vernetzen, sagte Gabriel dem „Tagesspiegel“ (Sonntagsausgabe). „Bei wem dann Unternehmen ihr Gas beziehen, muss aber eine freie Entscheidung der Unternehmen sein. Das nennt man Marktwirtschaft“, so Gabriel.

Er befürchte, dass es bei den Maßnahmen eher um die wirtschaftlichen Interessen der USA als um Energiesicherheit gehe. „Denn russisches Gas gilt erst als Gefahr, seit die USA selbst Gas exportieren. Solange das nicht der Fall war, galt Russland selbst in den finstersten Zeiten des Kalten Krieges als verlässlicher Lieferant.“ Wirtschaftliche Interessen dürfe man jedoch nicht mit Sanktionen gegen die eigenen Verbündeten durchsetzen.

Foto: Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur

 

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