GroKo berät über längere ALG-I-Zahlungen wegen Coronakrise

Die Spitzen von Union und SPD wollen am Mittwoch im Koalitionsausschuss über weitere Corona-Hilfen für Beschäftigte beraten. Unter anderem stehe eine mögliche Verlängerung von Arbeitslosengeld-I-Zahlungen auf der Tagesordnung, berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Regierungskreise. Nach dem Wunsch von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollen Arbeitslose demnach drei Monate länger Geld bekommen, wenn ihr Anspruch eigentlich zwischen Anfang Mai und Ende Oktober enden würde.

Der Gedanke dahinter: Wenn die Bundesagentur für Arbeit wegen des Kurzarbeitergeld-Ansturms der Unternehmen voraussichtlich in den nächsten drei Monaten so gut wie keine Jobvermittlung machen kann, sollen Arbeitslose im Gegenzug drei Monate länger Geld bekommen. Ebenfalls im Gespräch ist nach Informationen des Portals eine Verlängerung des sogenannten Insolvenzgeldes. Das bekommen Arbeitnehmer von der BA für bislang maximal drei Monate, wenn ihr Betrieb pleite geht. Dem Vernehmen nach könnte es hier eine ähnliche Regelung wie beim Arbeitslosengeld I geben. Fest steht bereits, dass von Kurzarbeit betroffene Arbeitnehmer mehr Geld als bisher hinzuverdienen können. Einen entsprechenden Beschluss sollen CDU/CSU und SPD am Mittwoch fällen. Bislang gilt, dass man maximal 450 Euro dazu verdienen kann, ohne dass der Nebenjob-Verdienst auf das Kurzarbeitergeld angerechnet wird. Künftig sollen Kurzarbeiter jedoch bis zur Grenze ihres üblichen Lohns dazu verdienen dürfen, auch wenn dabei der Nebenjob-Verdienst höher als 450 Euro ist. Die Koalition erhofft sich damit einen Anreiz zu schaffen, dass Kurzarbeiter vermehrt in „systemrelevanten“ Bereichen Nebenjobs annehmen, etwa als Erntehelfer.

Foto: Arbeitsamt in Aschersleben, über dts Nachrichtenagentur

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