Grüne Jugend fordert von Parteispitze Visionen

Die Jugendorganisation der Grünen fordert von der Parteiführung ein selbstbewussteres Eintreten für grüne Politik. „In der Vergangenheit sind die Grünen leider zu oft als Regierung im Wartestand aufgetreten, die niemand wirklich auf die Füße treten wollen“, sagte die Grüne-Jugend-Vorsitzende Ricarda Lang dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Doch wenn wir unsere Ziele – die Rettung unserer natürlichen Lebensgrundlage, echte Gleichberechtigung der Geschlechter oder eine Gesellschaft ohne Armut – ernst nehmen, dann werden wir sie nicht durch ein paar kosmetische Verbesserungen, sondern nur durch grundlegende Veränderungen erreichen“, betonte Lang.

Am heutigen Freitag kommen die Grünen zu einem zweitägigen Parteitreffen in Berlin zusammen. Der „Startkonvent“ bildet den Auftakt der Debatte über ein neues Grundsatzprogramm. Im Jahr 2020, zum 40. Geburtstag der Partei, soll der Text mit den Leitlinien der Partei fertig sein. „Ich sehe den Grundsatzprogrammprozess als Chance, um neu zu denken, mutiger zu werden und leidenschaftliche Debatten inner- und außerhalb der Partei anzustoßen“, sagte Lange und forderte „Visionen für eine grüne Politik der Zukunft“. „Dabei dürfen wir uns nicht auf Projekte begrenzen, die man so auch eins zu eins in einem Koalitionsvertrag unterbringen könnte oder die bereits eine gesellschaftliche Mehrheit haben“, forderte die Berlinerin und ergänzte: „Gute Politik heißt eben nicht, Mehrheiten hinterher zu laufen und das zu sagen, was eh schon alle denken, sondern neue Mehrheiten zu schaffen, indem man Menschen dafür begeistert, über das Bestehende hinaus zu denken.“ Das sei das beste Mittel gegen Demokratieverdrossenheit.

Foto: Grünen-Parteitag Juni 2017, über dts Nachrichtenagentur

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