Grünen-Fraktionschefin will Existenzgeld für Kreative in Not

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat ein bundesweites Existenzgeld für Selbstständige in der Kreativbranche verlangt. „Ich fordere zunächst wenigstens eine Milliarde Euro mehr für die Kultur und rufe die Bundesregierung auf, die bisherigen Hilfsgelder unbürokratisch auch für den Lebensunterhalt freizugeben“, sagte Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“. Und weiter: „Wir brauchen ein bundesweites Existenzgeld für Selbstständige in Not von monatlich rund 1.200 Euro.“

Wer faktisch ein Auftrittsverbot habe, brauche diese Sicherheit für ein Jahr. Um die Kulturszene weiter zu stärken, bringt die Fraktionsvorsitzende zudem eine Lockerung der Sperrstunde ins Spiel. Die Verlagerung des kulturellen Lebens ins Freie sei eine „Chance für Kulturschaffende und das Publikum“. Bund und Länder sollten den Kommunen deshalb die Möglichkeit geben, die Sperrstunde in der Krise nach hinten zu verschieben. „Damit Veranstaltungen und Gastronomie im Freien nicht nur bis 22 Uhr, sondern vorübergehend bis 24 Uhr stattfinden könnten – natürlich nur dort, wo es mit der Nachtruhe auch vertretbar ist.“ Die gesamte Kultur- und Veranstaltungsbranche liege am Boden, begründet Göring-Eckardt ihre Forderung. „Ich habe große Sorge, dass nach der Krise ganz viele Musikerinnen, Schausteller und Künstlerinnen nicht mehr da sind, dass Clubs verschwunden sind und die Band, die bei der Hochzeit spielen könnte, auch.“ Rund 1,5 Millionen Menschen arbeiten nach Göring-Eckardts Rechnung in Kreativberufen, viele selbstständig. „Die Branche hat sich vor Corona einen Jahresumsatz von 110 Milliarden Euro erarbeitet, der jetzt massiv eingebrochen ist. Das kann man doch nicht einfach ignorieren.“

Foto: Geigen, über dts Nachrichtenagentur

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