Güterkraft-Verband: Noch mehr Lkw auf Straßen nötig

Der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, ist der Ansicht, dass zukünftig noch mehr Lkw auf der Straße unterwegs sein müssen. Schuld daran sei auch das Konsumverhalten der Verbraucher – den Rufen nach mehr Klimaschutz wie bei den „Fridays-for-Future“-Demonstrationen zum Trotz, sagte Engelhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wir bestellen immer mehr online, die Sendungen werden kleinteiliger. Das sind jedoch alles Verkehre, die nicht schienen- oder binnenschiffaffin sind“ – es sei denn, der Kunde warte auf seine Paketlieferung demnächst drei bis vier Wochen, so der BGL-Vorstandssprecher weiter.

Auch Alternativen wie Drohnen oder Lastenräder, wie sie in der City-Logistik getestet werden, sieht er im großflächigen Einsatz skeptisch. „Wir werden keine Millionen Drohnen haben, die künftig Päckchen vom Hamburger Hafen in die Ballungszentren bringen. Die Technologie ist höchstens etwas für die letzte Meile“, sagte Engelhardt. Der Beruf des Berufskraftfahrers müsse wieder attraktiver werden. Das heiße für ihn auch, dass potenzielle Auszubildende Vertrauen in die langfristige Sicherheit ihres Arbeitsplatzes haben müssten, so der BGL-Vorstandssprecher weiter. „In der Diskussion um autonomes Fahren wird oftmals suggeriert, dass der Fahrer überflüssig wird“, so der Logistiker. Dem widerspricht er: „Der Fahrerberuf entwickelt sich zum Transportmanager, der digitale Schnittstellen bedient und Ladung optimal transportieren muss. Das kommt in der öffentlichen Diskussion zu kurz“, sagte Engelhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung geht davon aus, dass schon heute zwischen 30.000 und 60.000 Berufskraftfahrer fehlen. Jedes Jahr erhöht sich diese Zahl laut dem Bundesverband noch einmal um 15.000.

Foto: LKW, über dts Nachrichtenagentur

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