Hahne kritisiert geplanten Auftritt Obamas auf Kirchentag in Berlin

Der geplante Auftritt Barack Obamas auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin stößt auf Kritik: „Ist seine Politik es nicht, die Trump überhaupt erst möglich machte?“, sagte der Theologe und ZDF-Moderator Peter Hahne der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Der frühere US-Präsident habe trotz seiner „Heilsversprechen“ das Häftlingslager Guantanamo betrieben und Syrien im Stich gelassen. Obama sei ein „abgehalfterter Messias“.

Hahne warf der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „parasitäre Publizität“ vor, also sich in der Gegenwart Prominenter zu sonnen. „So wenig protestantisches Selbstbewusstsein tut schon weh“, sagte Hahne, der von 1992 bis 2009 Mitglied des Rates der EKD war. Obama soll sich vor dem Brandenburger Tor mit Bundeskanzlerin Angela Merkel unterhalten. „Warum bezahle ich mit meiner Kirchensteuer Merkels Wahlkampf“, fragte Hahne. Auch auf das Reformationsjubiläum ist der Autor nicht gut zu sprechen. „Statt Lutherschnaps und Politgeschwätz wünsche ich mir das pure Evangelium in der kompromisslosen Sprache Luthers“, sagte das Kuratoriumsmitglied von ProChrist. Wo dem Volk aufs Maul geschaut werde, seien die Kirchen voll. Wo Predigt keine „Tagesschau“ liefere, sei etwas los. „Wir brauchen eine arme Kirche, in der der auferstandene Christus lebt und nicht das tote Kapital“, sagte Hahne. „Die Kirchen immer leerer, die Kassen immer voller“ – dies sei die Folge, wenn sich Kirche nicht am Heiligen Geist, sondern am Zeitgeist orientiere.

Foto: Barack Obama am 19.06.2013 vor dem Brandenburger Tor in Berlin, über dts Nachrichtenagentur

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