Handelsverband will CO2-Zertifikatehandel

Der Einzelhandel fordert einen CO2-Zertifikatehandel zur Finanzierung der Energiewende in Deutschland. „Wir unterstützen den vollständigen Umstieg auf regenerative Energien“, heißt es in einem Positionspapier des Handelsverbands Deutschland (HDE), über das die „Welt“ (Freitagsausgabe) berichtet. Ohne diesen seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen.

„Die Kosten der Energiewende belasten Privathaushalte und Händler jedoch erheblich, ohne ausreichend auf die Klimaziele einzuzahlen. Wir sehen daher die Notwendigkeit, die bisherigen Instrumente zur Finanzierung der Energiewende durch einen CO2-Preis in Form eines Zertifikatehandels über die verschiedenen Sektoren hinweg zu ersetzen“, heißt es in dem Papier weiter. Im Gegenzug soll dafür nach dem Willen des HDE das aktuelle Finanzierungssystem mit Stromsteuer und EEG-Umlage wegfallen. Adressiert habe der Verband sein Anliegen unter anderem an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU). „Wir wünschen uns von Ihnen den politischen Mut, die alten Zöpfe der Energiewende abzuschneiden“, schreibt HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einem Brief, über den die „Welt“ berichtet. Zumal eine Entlastung auf der Stromkostenseite weitere Investitionen ermögliche. In Sachen Verkehr bietet sich der Handel zudem als Partner für die Elektromobilität an. „Allein der Lebensmittelhandel könnte seine 38.000 Parkplätze für den flächendeckenden Aufbau einer E-Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen“, heißt es in dem Papier weiter. Dazu bedürfe es aber passender Förderprogramme. Denn aktuell sei es für viele Händler wirtschaftlich nicht darstellbar, Ladesäulen aufzustellen, sagte ein HDE-Sprecher der „Welt“. „Bislang können nur dann Fördergelder abgerufen werden, wenn die Ladesäulen rund um die Uhr erreichbar sind. Das kann der Handel insbesondere in attraktiven Innenstadtlagen nicht leisten. Ansonsten wären seine Parkplätze auch durch Nicht-Kunden ständig belegt“, so der HDE-Sprecher weiter. Außerdem seien bei den Baugenehmigungen für den Einzelhandel oftmals nur Parkerlaubnisse während der Öffnungszeiten vorgesehen. Manche Händler waren dennoch bereits aktiv: Nach HDE-Angaben gibt es derzeit rund 2.000 Ladesäulen mit insgesamt 4.000 Ladepunkten auf den Geländen von Einzelhändlern.

Foto: Zapfsäule, über dts Nachrichtenagentur

 

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