Handelsverband will digitalen Euro

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert vor dem EU-Finanzministertreffen am 5. Dezember die Einführung eines digitalen Euros. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Briefe, die der Verband an Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) geschickt hat. „Große Kreditkartenunternehmen nutzen ihre Position seit Jahren aus und haben eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann“, heißt es in dem Schreiben von HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Er verweist nicht nur auf die Dominanz von Mastercard, Visa & Co., sondern auch auf die Bemühungen unter anderem von Facebook, mit Libra eine relevante Kraft im Zahlungsverkehr zu werden. „Ihnen geht es neben dem Erzielen von Erträgen insbesondere um die Datengewinnung. Der Handel gerät daher zunehmend in Gefahr, den direkten Kontakt zum Kunden zu verlieren. Globale Akteure übernehmen diese `Gatekeeper`-Funktion“, heißt es in dem Brief weiter. Wie der Digital-Euro konkret umgesetzt wird, dazu gibt es beim Handelsverband keine Präferenz: „Wichtig ist uns, dass die Gestaltungshoheit bei der EZB liegt“, sagte Genth der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Neben einer Blockchain-basierten Handhabung könnten auch Zentralbankkonten für Bürger in Betracht kommen.

Foto: Euromünze, über dts Nachrichtenagentur

 

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